Laut Voß kann man nicht vorhersagen, wann bei einer Gartenschau wenig los sei. "An sich war immer der Freitag ein schlechter besuchter Tag. In Deggendorf im vergangenen Jahr waren die Freitage die stärksten Tage." Zudem sei es schwer zu händeln, wenn man Regelungen für Ausnahmen aufstelle: "Die Leute lesen das nie richtig." Der Ärger wäre groß, "wenn dann einer mit seinem Hund am Wochenende da steht und nicht rein darf", sagt Dagmar Voß, die seit 1993 Geschäftsführerin der jeweiligen Landesgartenschau ist.
So machen es die anderen
Hundeverbot - auch nach der Gartenschau. Das gilt in weiten Teilen des 21 Hektar großen Areals der kleinen Gartenschau des Jahres 2013 in Tirschenreuth nach wie vor. Franz Stahl, Bürgermeister von Tirschenreuth, sagt auf Nachfrage, dass der ökologische Teil mit Storchenwiese nach wie vor tabu sei für Hunde. "Auf etwa fünf Hektar Fläche dürfen Hunde mit. Angeleint. Wir haben eine Satzung, in der das alles geregelt wird. Und Strafen, wenn sich einer nicht dran hält." Bis zu 1000 Euro ruft die Stadt auf, wenn es Probleme gibt. "Ist auch schon verhängt worden", sagt Stahl. Die Stadt kämpfe zusammen mit den Bürger darum, "dass der Park ein Anziehungspunkt bleibt. Die Menschen sind da auch stolz drauf", sagt Stahl.
In Zülpich in Nordrhein-Westfalen ist der Gartenschaupark, Schauplatz einer Landesgartenschau im vergangenen Jahr, seit Ende März wieder für die Besucher geöffnet. Ein Bereich sogar nach wie vor gegen Eintritt, wie Susanne Bougherf im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. "Statt 15,50 Euro kostet die Tageskarte 6,50 für den See-Bereich. Da darf kein Hund rein." Der Park darf kostenfrei besucht werden. Mit Hunden. Aber an der Leine. "Dass während der Gartenschau Hunde generell verboten waren, hat einige der 550.000 Besucher verärgert. Es gab auch erboste Anrufe. Aber wir hatten eine Greifvogelschau auf dem Gelände, das haben die Leute dann schon verstanden", sagt Bougherf.
Angebot des Tierschutzvereins
Guido Zahn, der Vorsitzende des Tierschutzvereins Bayreuth, will sich, wie er sagt, "kein Urteil erlauben, ob es Sinn macht, seinen Hund mit auf die Gartenschau zu nehmen". Aber da er das Problem kennt, wird der Tierschutzverein den Besuchern - speziell denen, die von weiter her mit Hund anreisen - ein Angebot machen: "Wir haben einen Vertrag mit der Gartenschau-Gesellschaft geschlossen", sagt Zahn. Wie bei den Festspielen auch, werden im Tierheim zwei Zwinger frei gehalten. Die Hunde werden versorgt, man geht mit ihnen Gassi, sie können mit den anderen Hunden auf der Wiese spielen, sagt Zahn. Bei den Festspielen werde das Angebot angenommen. "Gäste oder auch Mitwirkende greifen darauf zurück."
So sieht es nach der Gartenschau aus
Die Wilhelminenaue, sagt Joachim Oppold, Pressesprecher der Stadt Bayreuth, werde nach Oktober 2016 zur "städtischen Grünanlage. Damit gilt auch dort die Grünanlagensatzung". Das bedeutet: Hunde dürfen mit. "Aber so, dass andere Benutzer nicht gefährdet, geschädigt oder belästigt werden". Also angeleint, an einer höchstens 1,20 Meter langen Leine. Hinterlassenschaften müssten "umgehend entfernt und versorgt werden".
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