Dennoch: Die Wirtschaft wächst. Die Hälfte aller von der Bayreuther Kammer befragten Unternehmer berichtet von einer positiven aktuellen Geschäftslage. Hinzu kommen 42 Prozent, die ihre Lage befriedigend einschätzen. „In den vergangenen 25 Jahren wurde nur im Frühjahr 2011 ein vergleichbar positiver Wert erreicht“, sagt IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann.
Zuwächse im In- und im Ausland
Das gute Bild setzt sich auch bei der Auftragsentwicklung in den vergangenen Monaten fort. Die oberfränkischen Unternehmen legten sowohl im Inland, als auch im Ausland zu. Die deutlichsten Zuwächse im Inland vermelden das Baugewerbe, der Tourismus und der Großhandel. Auch das Auslandsgeschäft hat sich nach Angaben der befragten Unternehmen im Saldo positiv entwickelt. Ein gutes Pflaster für oberfränkische Produkte und Dienstleistungen ist der Dauerbrenner Euroraum, hinzu gesellen sich die Märkte in Südamerika und der Asien-/Pazifik-Raum. Zwar stiegen auch die Exporte nach China, der Zuwachs fiel hier aber nicht so deutlich aus.
Größte Herausforderung: Fachkräftemangel
51 Prozent der Coburger Unternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage noch überwiegend als gut ein. In der Vorumfrage waren es 55 Prozent. Für 39 Prozent ist die Lage befriedigend. Zehn Prozent sind unzufrieden. In der Vorumfrage waren es sieben Prozent. Größte Herausforderung für die oberfränkische Wirtschaft ist laut der IHK für Oberfranken der Fachkräftemangel. Knapp 60 Prozent der Unternehmen sähen hier eine Gefahr für ihre weitere Unternehmensentwicklung. Die Folgen: Aufträge müssten abgelehnt, Wachstumspotenziale können nicht genutzt werden und die vorhandene Belegschaft muss die Mehrbelastung abfangen.
Weitere Neueinstellungen geplant
Unabhängig davon will die Wirtschaft auch im kommenden Jahr ihre Mitarbeiterzahlen spürbar aufstocken. 19 Prozent der befragten Unternehmen planen, ihren Personalbestand in den kommenden Monaten zu erhöhen, heißt es. Größere Beschäftigtenzuwächse werden in der Industrie, bei den Dienstleistungen und im Tourismus erwartet. „Insgesamt rechnen wir für das Jahr 2017 mit einem Zuwachs von 5000 bis 7000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Oberfranken“, stellt Weigand heraus.