Der Kunsthistoriker Aby Warburg, Sohn einer jüdischen Hamburger Bankiers-Dynastie, hatte 1892 in seiner Dissertation über die Venus-Bilder des Renaissancemalers Sandro Boticelli die fliegenden Gewänder und wehenden Haare der Frauen nicht als bloße Ornamente gedeutet. Sie waren für ihn Ausdruck unbewusster Angst- und Gewaltschübe, die erst im künstlerischen Akt bewältigt und beherrschbar wurden.