Kunst in der Kunst auf der Gartenschau: Skulpturen haben es im "Cosmos" leichter als Kunst auf Papier Der ist nicht ganz dicht

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Ganz dicht ist er nicht, der Kunstpavillon. Bei Regen und viel Wind kann es schon mal ein paa Tropfen reindrücken in den Pavillon, der selbst ein Kunstwerk ist. Aber er beschert den Künstlern regen Besuch auf der Landesgartenschau. Foto: Eric Waha Foto: red

Für die Kunst im Kunstpavillon "Cosmos" auf der Landesgartenschau fängt jetzt eine spannende Zeit an. Nicht nur, weil die Landesgartenschau in knapp vier Wochen zu Ende ist und weil es nur noch eine Ausstellung nach der aktuellen von Sigrid Frey geben wird. Sondern: Weil im Herbst wieder mehr Regen kommt.

 
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"Ein Problem ist es nicht", sagt Hans-Hubertus Esser, der Vorsitzende des Kunstvereins, unter dessen Regie die Ausstellungen in dem verglasten Pavillon, der selbst ein Kunstwerk ist, stattfinden. "Eher ein Problemchen. Skulpturen sind weniger empfindlich. Bei Arbeiten auf Papier ist es anders. Die muss man schützen." Denn durch die versetzt angebrachten Scheiben, auf denen Planetennamen eingraviert sind, kann es den Regen hereindrücken. Speziell bei starkem Wind. 

In Boxen ausstellen oder nachts abnehmen

"Entweder man muss die Arbeiten in Boxen ausstellen oder auch über Nacht abnehmen", sagt Esser. Nach Sigrid Frey und ihren Fayence-Büsten und Keramiken wird Conny Morsch, die auf Papier arbeitet, ausstellen - und verstärkt darauf achten müssen. "Cosmos" ist der zweite Pavillon dieser Art, den Roland Schön gebaut hat. Der erste stand in Marktredwitz auf der grenzüberschreitenden Gartenschau. Und hat jetzt seinen Platz in der Villa Concordia in Bamberg. "Roland Schön sucht auch noch einen Platz für den ,Cosmos' nach der Gartenschau", sagt Esser. "Es gab schon einige Anfragen, aber konkret war noch nichts. Wir haben immer gedacht, der Ökologisch-Botanische Garten würde sich sehr gut anbieten."

Unterschiedliche Resonanz

Die Resonanz des Pavillons beim Publikum der Gartenschau sei "unterschiedlich", sagt Esser. Manche Besucher interessierten sich nur für den Pavillon an sich. "Für die Kunst interessiert sich nur der kleinere Teil." Grundsätzlich jedoch gehe das Konzept, zusammen mit dem Stuhlprojekt von Roland Schön vor dem Pavillon, auf: "Es sollte eine Oase der Ruhe auf dem Gelände sein. Auf den Stühlen nehmen viele Platz und ruhen sich etwas aus."

Wenn es regnet, wird Kunst trotzdem zum Unterschlupf

Joachim Kiebel, der derzeit die Aufsicht im Pavillon für die Künstlerin Sigrid Frey führt, sagt im Gespräch mit unserer Zeitung: "Meist habe ich in den sieben Stunden, in denen ich hier bin, rund 100 Besucher. Leute, die sich für die Kunst interessieren." Dass der Kunstverein auf diese Weise einen Ausstellungsraum auf der Gartenschau habe, wenn auch nur für sechs Monate, findet Kiebel gut. Auch wenn man das Wetter spürt im "Cosmos": "Im Frühling hat es heftig reingezogen. Im Sommer war es teilweise noch wärmer als draußen." Allerdings hat Hans-Hubertus Esser einen weiteren positiven Effekt ausgemacht: "Wenn es ein bisschen regnet, dann ist der Pavillon voll." Mit Leuten, die vor Regen Schutz suchen. Und die dann Kunst gucken.

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