Kritiker hatten ihm mangelnde Identifikation mit Bayreuth vorgeworfen. Kern, der unter anderem als Marketingchef der Metropolregion Nürnberg gearbeitet hatte, behielt seinen Wohnsitz in eben dieser Metropolregion und zog nicht nach Bayreuth. Künstler und Veranstalter warfen ihm vor, den Kontakt zur Bayreuther Kulturszene nicht zu pflegen. Allerdings gab es auch positive Stimmen. Wilfried Laudel von den Kulturfreunden bescheinigte Kern eine gute Rolle: "Er hat uns gefördert und auch bei der Suche nach einer Ersatzspielstätte gut unterstützt."
Ein halbes Jahr Frist
Die großen Fraktionen kommentierten das Aus für den Kulturreferenten unterschiedlich. Stefan Specht von der CSU äußerte sich zurückhaltend. "Das ist eine Personalangelegenheit, die ich nicht öffentlich kommentieren will." Ähnlich sprach Stephan Müller, Fraktionschef der Bayreuther Gemeinschaft. Er betonte aber, dass man nun noch ein halbes Jahr habe, um über eine mögliche Nachfolge oder neue Strukturen nachzudenken.
SPD von Anfang an dagegen
Thomas Bauske sagte, die Abstimmung habe ihn nach dem holprigen Start Kerns "nicht überrascht". Er betonte, dass seine Fraktion von "Anfang an gegen das Amt eines Kulturreferenten" gewesen sei. "Nach mehreren Versuchen ist klar, dass das nicht funktioniert." Bauske spielte damit auf Bayreuths Kulturreferentenverschleiß an. Carsten Hillgruber hatte das Amt schon einmal ausgeübt, war dann von Ralph Lange beerbt worden, nach dessen Scheitern er den Job erneut übernahm - bis ihm Fabian Kern vor die Nase gesetzt wurde. Ein eigener Referent für die Kultur hatte zu den Wahlversprechen von Merk-Erbe gezählt.
Die Grünen sind sauer
Sauer reagierten die Grünen, die nicht zu den "Sondierungsgesprächen" hinzugezogen worden waren. "Hinterzimmergespräche" nennt Stefan Schlags diese Runde. Er bescheinigte Kern eine insgesamt gute Leistung, "er hat absolut mehr als nur seine Arbeit gemacht". Auf die Vielzahl der Herausforderungen habe er überwiegend "professionell reagiert".