"Die Mutter der Kompanie"
Das 100-jährige Jubiläum im Jahr 2005 ist rund um das Schloss mit einem Sternmarsch und dem Gemeinschaftschor groß gefeiert worden. Der damalige Kunstminister Thomas Goppel verlieh dem Musikverein im selben Jahr die Pro-Musica-Plakette in Bad Kissingen. Diese nahm Walter Hofmann, von 1992 bis 2013 Vorsitzender, entgegen. Vorsitzender Martin Koslowsky bedankte sich bei seinem Vorgänger, bei Iris Müller, "der Mutter der Kompanie", und Bierwarth, "Hirn und Herz" des Orchesters. Und dies zeigte mit einem Querschnitt durch das Repertoire bis hin zu Bon Jovi, was es auf dem Kasten hat.
Schreiben ist ihr Leben
"Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne." Mit diesem Zitat von Jean Paul leitete Landrat Söllner die Preisrede für den Literaturverein mit seiner Vorsitzenden Karin Minet ein. Aus einer Schreibgruppe an der Volkshochschule sei der Verein vor rund 30 Jahren entstanden und zähle heute über 100 Mitglieder. Die Bedeutung des Lesens sei trotz elektronischer Bücher und das Interesse am gedruckten Wort sei ungebrochen. Das Angebot des Literaturvereins reiche von eigenen Texten schreiben und veröffentlichen über die Einladung von Autoren bis zum Herausgeben eigener Bücher.
Vielfältige Kulturarbeit
Der Verein gibt darüber hinaus seit zwölf Jahre Themenbände heraus. Hierzu können alle, die Freude am Schreiben haben, Beiträge einreichen. Nur für Vereinsmitglieder hingegen sind die Sammelbände, von denen bislang vier erschienen sind. Regionale Autoren würden unterstützt, wenn sie erstmals einen Text in einem Buch veröffentlichen wollten. "So setzt der Verein Impulse über die eigene Publikationstätigkeit hinaus", würde Söllner die Kulmbacher Literaten. Andere Projekte sind zum Beispiel die Übertragung alter Schriften in Sütterlin ins Hochdeutsche oder das Sammeln von Veröffentlichungen regionaler Autoren, die eines Tages von literarischem Wert sein könnten, Stichwort: Wortschatztruhe. Auch Schreibwerkstätten mit Jugendlichen und Flüchtlingen werden angeboten.
Nicht zu viele Worte verschwenden
Karin Minet fasste sich kurz in ihren Dankesworten. Lieber übergab sie mit der Bemerkung "Eigentlich können wir ja jetzt das Schreiben aufhören" an Vereinsmitglied Reinhard Witzgall, der für seinen ironischen Beitrag "Kein Text von mir" viel Beifall erntete. "Nur die Kreativität und die Ideen der Mitglieder machen den Literaturverein zu dem, was er ist", gab Minet die Würdigung mit dem Preis an ihre Schreibkollegen weiter.
Der Kulturpreis wird seit 1981 verliehen. Zu den Preisträgern gehören die Naturbühne Trebgast, die Freunde der Plassenburg, die Jugendblaskapelle des Musikverein Kasendorf, die Städtische Jugendkapelle und Culma Brass, der Künstler Stephan Klenner-Otto, das Töpferehepaar Schnauder, das Blasorchester der Carl-von-Linde-Realschule und die Oldbeertown Jazzband, der Musikverein Ludwigschorgast, die Theatergruppe "Die Buschklopfer", die Dorfmusik Rugendorf, der Künstler Werner Götz und die Untersteinacher Blasmusik.