Kulmbacher Nordumgehung in Verzug

Von Stefan Linß
Noch sind die Bauarbeiten an der Nordumgehung in Kulmbach nicht ganz beendet. Foto: Stefan Linß Foto: red

Die Fertigstellung der Kulmbacher Nordumgehung verzögert sich. Der zuletzt festgelegte Termin 18. September lässt sich nicht mehr halten.

 
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Der Verkehr auf der Kulmbacher Nordumgehung rollt zwar wieder ungehindert, aber es gibt weiterhin ein paar Einschränkungen. "Das ist leider alles nicht auf den Tag genau planbar", sagt Siegfried Beck vom Staatlichen Bauamt in Bayreuth. Der Baudirektor erklärt, was in den kommenden Tagen und möglicherweise Wochen rund um die B 289 noch zu tun ist und worauf sich die Autofahrer einstellen müssen.

Kosten: Drei Millionen Euro

Ursprünglich sollte das rund drei Millionen Euro teure Bauvorhaben auf der B 289 bis Mitte September fertig sein. Möglichst zum Schulbeginn, wenn auf den Straßen wieder mehr los ist, wollte das Staatliche Bauamt das Projekt abgeschlossen haben. "Baulich sind wir komplett fertig", sagt Siegfried Beck. Allerdings wird es noch bis in den Herbst dauern, bis alle Arbeiten drumherum erledigt sind.

Neue Spur für mehr Sicherheit

Die Bundesstraße wurde zwischen den Anschlussstellen Kulmbach-Mitte und Burghaig zuerst abgefräst und erhielt danach eine neue Deckschicht. Alle Zufahrten und Abfahrten mussten saniert und neu asphaltiert werden. Von der Kreuzung bei McDonald's in Richtung Untersteinach entstand eine neue Einfädelspur, die mehr Sicherheit für den Straßenverkehr bringen soll. Außerdem sind die Brücken saniert worden, und die Nordumgehung hat nun in dem Bereich eine verbesserte Entwässerung.

Schutzplanken werden aufgebaut

Aktuell sind die Baufirmen damit beschäftigt, die zahlreichen neuen Schutzplanken zu installieren, sagt Siegfried Beck. "Das ist ein Grund für den Zeitverzug." Die Leitplanken, die die Fahrbahnen in Richtung Ost und West voneinander trennen, mussten zum Start der Bauarbeiten im Mai dieses Jahres auf mehreren Kilometern Länge abgebaut werden, um die Mittelstreifenüberfahrt zu ermöglichen. Für den Verkehr stand während der Sanierung in jede Fahrtrichtung nur eine Spur zur Verfügung.

Verkehr kann fließen

Bis wieder alle Schutzplankenelemente stehen, wird es noch etwas dauern. "Nächste Woche werden wir in Richtung Mainleus fertig sein", kündigt der Baudirektor an. Auf den neu asphaltierten Fahrspuren sind die Markierungsarbeiten ebenfalls schon abgeschlossen. Der Verkehr nach Untersteinach könne immerhin fließen. Vollsperrungen wird es keine mehr geben. Wegen der Abschlussarbeiten sei in dem Bereich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit weiterhin auf 50 und manchmal sogar auf 30 Stundenkilometer begrenzt. Einen genauen Abschlusstermin kann das Staatliche Bauamt derzeit nicht nennen. "Es hängt davon ab, wann uns Petrus wieder trockenes Wetter beschert", sagt Siegfried Beck. An Markierungsarbeiten ist bei dem derzeitigen Regen auf jeden Fall nicht zu denken.

Hintergrund: Keine Sperrungen mehr

Das Bauprojekt auf der Kulmbacher Nordumgehung hat die beteiligten Baufirmen und Planern und ebenso die Autofahrer Nerven gekostet. Beginn war im Mai. Bis zum Juli hatte sich die Situation zuspitzt. Die Sperrungen der Hauptverkehrsrouten hatten Behinderungen zur Folge. Besonders im Berufsverkehr morgens und am späten Nachmittag kam es zu Staus fast in der gesamten Innenstadt. Die größten Verkehrsstörungen traten auf, als die Anschlussstelle Kulmbach-West von der B 289 zur B 85 am Kreuzstein dicht war. In dieser Zeit ereigneten sich auch mehrere Unfälle. Auf der Nordumgehung registrierte die Kulmbacher Polizei im Juli weitere gefährliche Situationen und Beinahe-Zusammenstöße. Einige Verkehrsteilnehmer waren mit der veränderten Situation anscheinend überfordert. Die heiße Phase auf Kulmbachs Straßen endete mit dem Beginn der Bierwoche. Bis Anfang August hatte das staatliche Bauamt auf alle Sperrungen verzichtet. Danach war das Verkehrsaufkommen während der Sommerferien so niedrig, dass sich auch die Staus in Grenzen hielten. Aktuell verursacht die Baustelle keine nennenswerten Behinderungen mehr. Die meisten Fahrer halten auch das Tempolimit ein. sli

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