Einige haben vorgeglüht
Der Stadel ist wie gewohnt zu dieser frühen Stunde gut gefüllt. Einige Besuchergrüppchen haben vorgeglüht und stehen schon auf den Bänken, um klatschend den Festzug zu begrüßen. Kinder werden auf Schultern gehievt und eine dichte Menschentraube bildet sich um die Vorderseite der Bühne. Der Umzug des Stadels sei eine Herausforderung für die Brauerei gewesen, sagt Markus Stodden. Und als er ans Publikum gewandt feststellt „Ich meine, es ist gelungen“, erntet er Applaus.
Neue Strandzone auf dem Bierfest
Während drinnen im Zelt zum „Prosit der Gemütlichkeit“ in regelmäßigen Abständen die Maßkrüge aneinanderschlagen, schlendern im Freien zahlreiche Besucher über das vergleichsweise weitläufige Festgelände mit den zahlreichen Bierbänken. Sie inspizieren die Essens- und Souvenirstände und die kleine „Strandzone“ mit den Liegestühlen auf der anderen Straßenseite. Und das verwundert nicht. Denn schließlich ist es seit vielen Jahren das erste Mal, dass es auf der Kulmbacher Bierwoche wirklich Neues zu entdecken gibt.
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Das Bierfestgedicht 2017
"Ich weiß ja net, wies euch so geht, scho' komisch, wo der Stadel steht. Vom Rathaus bis hierher zu laufen, das bringt uns alle weng zum Schnaufen. Doch ist der Weg zum Zelt geschafft, gibt's einen Schub, kommt neue Kraft. Hier drin ist alles so vertraut, der Stadel prima aufgebaut. Markus, beim ersten Blick war klar: Ihr macht es toll - wie alle Jahr. Der Freistaat hat bei uns getagt, davor nach Wünschen uns gefragt. Studenten ham mer gsagt, wärn toll, dann wär hier Leben, die Stadt wär voll. Und kurz darauf wurds offiziell: Wir kriegn a Uni - Stefan Leible - hoff mer schnell! Ich stell mir vor, wie das so wär, käm a Student scho heut hier her. Es wär sei allererster Tag, er wüsst noch ned, ob er Kulmbach mag. Und schon säß er im Bierzelt drin, noch völlig baff, erkennt kan Sinn. Ernährung will er hier studieren, da muss er auch das Bier probieren. Und nach der zweiten kühlen Maß, da gibt er dann so richtig Gas. Auf die Bank mit Feuereifer, unser Studentla wird scho reifer. So geht die Woche dann dahin, den Bubm findst jeden Tag hier drin. Er fühlt sich heimisch, es geht ihm gut, er weiß jetzt, warum er studieren tut. Und so hat er - im Grunde doch ganz leicht, sein Bierfestdiplom mit Bravour erreicht. Bis dahin gibt's noch viel zu tun, aber heut lass' mer die Arbeit ruhn. Ihr habt's jetzt wirklich gleich geschafft. Dann fließt der gold'ne Gerstensaft."