10.000 Euro Gesamtkosten
Der Wasseranschluss war auch Voraussetzung für eine Förderung der Kriegsgräberfürsorge, erläutert der Vorsitzende. Diese beträgt 3500 Euro. Insgesamt wird die Maßnahme um die 10.000 Euro kosten, schätzt Weigel. Auch der Landesverband werde die Sanierung des Creußener Kriegerdenkmals mit 800 Euro unterstützen, so Kreisvorsitzender Jürgen Hädinger. Er zeigt sich erfreut, dass nun nach den Kriegerdenkmälern in Lindenhardt, Kirchenbirkig und Wichsenstein auch die Anlage in Creußen gemacht wird.
Grundsätzlich ist es Aufgabe der Kommune, das Kriegerdenkmal zu pflegen. Die Stadt habe aber bei der Soldatenkameradschaft angefragt, ob sie die Aufgabe übernehmen würde, so Weigel. Die Stadt erhalte vom Freistaat jährlich 700 Euro für die Pflege des Kriegerdenkmals. „Davon haben wir bisher 140 Euro im Jahr bekommen“, sagt Weigel, „da ist also noch einiges übrig.“ Er rechnet damit, dass der Betrag, den die Soldatenkameradschaft für die Sanierung aufbringen muss, nicht so hoch ist.
Kriegsgräberpflege ist ihm wichtig
Sobald es die Witterung zulässt, soll mit der Maßnahme begonnen werden, mit einer entsprechenden Firma ist man schon in Verhandlungen. Bis Ende Juni soll alles fertig sein. Dann sei noch gut ein Monat Zeit, dass alles gut anwachsen könne. „Wir feiern am 12. August unser 50-jähriges Wiedergründungsjubiläum, bis dahin soll alles fertig sein“, sagt Weigel.
Die Sorge und Pflege um die Kriegsgräber ist Weigel und seiner ganzen Familie schon immer wichtig. „Wir sind schon immer das Vereinslokal und damit auch Mitglied bei der Soldatenkameradschaft“, erzählt der 37-Jährige. Eine besondere Bedeutung hat das Thema in seiner Familie auch, weil der Bruder seiner Oma bis heute vermisst ist. Als Weigel bei der Bundeswehr seinen Grundwehrdienst – bei der Flugabwehr in Pfullendorf und Manching – geleistet hat, wurde ihm die Wichtigkeit des Themas so richtig bewusst. „Das ist Geschichte von uns und die Soldaten sind auch für uns gestorben“, sagt er. Seit neun Jahren ist er Mitglied bei der Soldatenkameradschaft, hatte erst kommissarisch das Amt des zweiten Vorsitzenden ausgeübt. Vor zwei Jahren wurde er dann zum neuen Vorsitzenden, als Nachfolger von Paul Koch, gewählt. Am vergangenen Wochenende wurde Weigel in seinem Amt erneut bestätigt.
Info: Insgesamt 34 Gedenksteine für die beigesetzten Gefallenen der beiden Weltkriege – Einheimische, Kriegsgefangene und Unbekannte – sind beim Kriegerdenkmal gesetzt. Ein Gedenkstein ist jetzt am oberen Ende des Friedhofs, zwischen anderen Grabstellen, kurz vor der Mauer entdeckt worden. „Auf der Liste über die Beigesetzten sind 35 Namen vermerkt“, sagt Jörg Weigel. Allerdings ist der Name auf dem separaten Stein – ein russischer Gefallener aus dem Ersten Weltkrieg – falsch geschrieben.
Das Pfarramt werde nun in seinen Unterlagen nachsehen, ob die Grabstelle vergeben ist und an wen, so Weigel. Danach werde ein Bestattungsunternehmen das Grab öffnen und schauen, ob dort jemand beigesetzt ist. Sollte dies sein, werden die sterbliche Überreste auf das Gelände am Kriegerdenkmal umgebettet, sagt Weigel.
Die Kriegsgräberfürsorge werde dafür einen Sarg stiften, so der Kreisvorsitzende Jürgen Hädinger. Außerdem soll versucht werden, Kontakt mit möglichen Angehörigen des Verstorbenen aufzunehmen zu werden. „Vielleicht möchten sie den Toten ja auch in ihrer Nähe beisetzen“, sagt Weigel.