Krank sein war gestern Kurier-Gesundheitsmesse war ein voller Erfolg

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Foto: Andreas Harbach Foto: Markus Roider

BINDACH. Einlagen für die Füße, gesunde Produkte zur Ernährung oder der perfekte Schlaf. Ein Hörtest, die Behandlung der Psyche – und vieles, vieles mehr. Auf der Kurier-Gesundheitsmesse in der Bärenhalle präsentierte sich die Branche am Samstag und Sonntag in großer thematischer Vielfalt. Wer dort keine Idee erhielt, um gesünder zu leben – der war nicht dort.

 
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Zu Beginn der Messerunde fährt ein Lift hoch. Und zwar auch, wenn es eng zugeht. „Die Schiene lässt sich einfahren, um Türen frei zu machen“, erklärt René Junk vom Bayreuther Reha-Team. „Und nach dem Aussteigen wird der Lift per Fernbedienung wieder in Position geschickt.“ Nebenan zieht einem das Reha-Team die Schuhe aus. Per Druckmessung können Besucher testen, ob sie eine Fußeinlage brauchen.

Wie dieser Stand ist die gesamte Messe: Die Themenbreite ist unendlich groß – und überall gibt es etwas zum praktischen Ausprobieren. „Wir wollten etwas für jeden bieten – egal, mit welchem gesundheitlichen Problem und egal, in welchem Alter“, sagt Ingrid Amschler, Marketingleiterin beim Kurier, über das neue Konzept der Gesundheitsmesse. „Auch Kinder wollten wir mit einbinden“, sagt Amschler. Gesagt, getan. Auf der Bühne, auf der ein buntes Programm läuft, ist gerade Kinderzumba angesagt.

Am Samstagvormittag hat Kurier-Geschäftsführer Serge Schäfers dort die Messe mit Bindlachs Bürgermeister Gerald Kolb eröffnet. „Wir sind froh, dass der Kurier wieder bei uns in Bindlach zu Gast ist“, sagte Kolb – wie auch schon mit der Messe „Bauen&Wohnen“. Die Gesundheitsmesse veranstaltet der Kurier zum ersten Mal. Vorher organisierte sie Sven Sauer von Gesundheit regional – zuletzt in der Oberfrankenhalle. „Wir berichten oft über Gesundheitsthemen, weshalb uns die Messe ein großes Anliegen ist“, sagte Schäfers.

An den Ständen sind es vor allem die Mitmachangebote, die große Nachfrage hervorrufen. Die Liegen von BrainLight bieten eine Massage mit Musik und Lichtimpulsen. Bei der Cellagon-Beratung Miersbe gibt es Säfte und Hautprodukte aus dem Bioaktivstoff. Steiner Hörgeräte überprüft, ob die Ohren noch das sind, was sie sein sollen, und am Stand von „Vorteilhaft leben“ präsentieren sich Senivita und die Bayreuther Apothekergemeinschaft.

Doch auch die Stände, an denen es nicht um äußere Gesundheit, sondern um das innere Gleichgewicht geht, sind gut besucht. Bei Heilpraktikerin Sonja Haupt aus Speichersdorf gibt es 15-Minuten-Angebote – von der Akkupressur bis zum Kartenlegen. Für Heilpraktikerin Martina Graf-Schmidt aus Bayreuth ist es die erste Messe überhaupt. „Es ist wesentlich mehr los, als ich dachte“, zieht sie bereits am Samstag, dem traditionell schwächeren Besuchertag, ein positives Fazit. Dann wird sie wieder gebraucht, um ihre Stimmgabel auf Akkupunktur-Punkte aufzusetzen. Phonophorese nennt man das. „Und es haben auch schon einige nach Trauerbegleitung gefragt“, sagt Graf-Schmidt.

Eine weitere Stärke der Messe, zu der insgesamt über 2000 Menschen kamen: Die persönlichen Kontakte an 37 Aussteller-Ständen werden ergänzt durch halbstündige wissenschaftliche Vorträge – parallel in zwei Räumen. Gerade geht es bei Katja Barthel von den Ebel-Fachkliniken und einem Dutzend Zuhörern um den Teufelskreis Schlafstörung. Nebenan informiert die Tourismus- und Marketingregion Bayerischer Wald über neue Wellness-Angebote, präsentiert die Showküche Knoll gesunde und leckere Lebensmittel, zeigt Franken-Brunnen seine Artikel oder informieren – wie selbstverständlich nebeneinander – die Selbsthilfegruppe Multiple Sklerose und der EHC Bayreuth, „die Tigers“. Auch medizinische Fach- und Pflegeangebote sind vertreten.

Lernen, den Zuckeranteil selbst zu schätzen

Gutes Schätzgefühl verlangt der Stand der AOK Bayern. Alexandra Grohmann und Doris Ohnemüller haben Schokolade, Bananenmilch oder Rotkohl aufgebaut – und die Menge Würfelzucker daneben platziert, die die Produkte beinhalten. Besucher schätzen, wie viele Stücke in Haselnussschnitte und Fruchtriegel stecken. Drei Stückchen à drei Gramm sind es bei ersterem. Grohmann: „Das wäre die Menge an Süßem für einen Tag.“ Gar sechs Stücke sind es beim Fruchtriegel. Besser machen können es Besucher direkt nebenan – und sich ihre Haferflocken für ein gesundes Müsli selbst zerkleinern. Es macht ja auch hungrig, so viele Tipps und Ideen für eine bessere Gesundheit auf einen Schlag zu erhalten.

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