In Neonaziband aktiv
Bei der Thüringer Band Bombecks hätten sich in der Vergangenheit relevante Bezüge nach Bayern ergeben: Die Musik der Band sei teilweise über das rechtsextremistische Label DIM Records in Coburg veröffentlicht worden. Dieses Label ist auch im bayerischen Verfassungsschutzbericht 2016 aufgeführt.
Bombecks und Roials seien Bands, die eher dem Rechtsrockbereich zuzurechnen seien, erläuterte Michael Weiss aus Berlin. Er ist Buchautor und Experte für Rechtsrock. Beide Bands bemühten sich um ein eher „unpolitisches“ Auftreten. Die Verbindungen der Bands beziehungsweise einzelner Bandmitglieder in extrem rechte Kreise seien jedoch offenkundig. So spiele bei Roials eine Person, die zugleich in der Neonaziband "Kraft durch Froide" aktiv sei, erläuterte Weiss.
Doch sollte man die beiden Gruppen nicht mit dem harten Kern der Neonazibands „in einen Sack stecken“. Eher, dass Bands wie Bombecks („mit ihrem unvermeidlichen rechten Publikum“) eine andere Facette des Rechtsrocks bespielten: „Nicht so radikal und spaßorientiert“.
Vereinsinterne Sache
Andreas Wittmann, zweiter Vorsitzender von Rock Society Pegnitz, sprach bei dem geplanten Konzert von einer vereinsinternen Sache. Auf eine öffentliche Einladung habe man verzichtet, da im Vorfeld „zu viel gemauschelt und gemunkelt“ werde.
Die Bezeichnung der Gruppe Bombecks als rechts stimme so nicht. „Wir lassen uns auf keine rechte Schiene drücken“, betonte er. Bei dem Konzert handle es um eine Privatveranstaltung für geladene Gäste. Auf die Konzertabsage 2011 angesprochen, wollte er keine weiteren Kommentare zu Bombecks abgeben. Das gleiche galt zur Band Roials.
Keine Bedenken
Viele Informationen zu den beiden Bands stammten aus dem Internet, seien „Halbwissen“. Auch der bayerische Verfassungsschutz verfüge mit seiner Einschätzung nur über „Halbwissen“. „Wen wir privat spielen lassen, geht nur uns etwas an“, meinte Wittmann. Bei den Musikern der beiden Bands habe er keine Bedenken, dass sie rechts seien, „wir kennen die Leute“. Es gebe keine Bedenken, dass der Verein „in die rechte Szene reingerate“.
Dass am 27. Januar der alljährliche Auschwitz-Gedenktag ist, habe er nicht gewusst. „Es besteht kein Zusammenhang mit dem Konzert“, versicherte Wittmann.