Konjunkturumfrage Große Zufriedenheit im Handwerk

red
Symbolfoto: Emily Wabitsch/dpa Foto: Peter Gisder

BAYREUTH. Im dritten Quartal dieses Jahres zeigt sich die Entwicklung der Handwerkskonjunktur als sehr solide und kann den nach wie vor hohen Wert beim Geschäftsklimaindex von 119 Punkten halten. Das ist das Fazit der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken.

 
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Die Entwicklung ist sowohl bei der aktuellen Geschäftslage wie bei den Erwartungen nahezu konstant. HWK-Präsident Thomas Zimmer freut sich über die guten Daten: „Obwohl die Erwartungen leicht gedämpft sind, lässt sich die Handwerkskonjunktur aktuell nicht erschüttern. Stolze 94 Prozent der befragten Mitgliedsbetriebe sind mit der wirtschaftlichen Entwicklung zufrieden.“

Die aktuellen Erwartungen deuten auf eine moderatere Entwicklung der Konjunktur in den nächsten Monaten hin, heißt es in einer Mitteilung der Kammer. Dem hält Hauptgeschäftsführer Thomas Koller entgegen: „Unsere Konjunkturindikatoren sind allesamt positiv und zeigen das Gegenteil, insbesondere beim Arbeitsmarkt. Es wurden selten so viele neue Mitarbeiter eingestellt wie in diesem Quartal. In keiner Gewerbegruppe hat die Beschäftigung abgenommen.“

Tatsächlich sieht Koller den hohen Bedarf an Fachkräften als den wichtigsten Faktor, dass die Betriebe beim Blick auf die kommenden Monate etwas zurückhaltender geworden sind. „Aktuell sorgen manche Entwicklungen, wie etwa die künftigen Handelsbeziehungen von EU und USA oder drohende Diesel-Fahrverbote für Unsicherheiten.“

Viele Unternehmen würden bereits am Limit arbeiten, klagte Koller. „Doch die Auslastung könnte höher sein, wenn das Arbeitsangebot, insbesondere das von Fachkräften, größer wäre.“

Dennoch betont HWK-Präsident Zimmer: „Die oberfränkische Handwerkskonjunktur bewegt sich nach wie vor auf historisch hohem Niveau und hat sich auch im letzten Quartal als sehr robust erwiesen.“ So konnten die Betriebe der Umfrage zufolge ihre Kapazitätsauslastung sogar noch weiter steigern. Ein Wert von durchschnittlich 82 Prozent wurde seit Jahrzehnten nicht mehr erreicht, wie die Kammer mitteilt.

„Auch wenn der Auftragsbestand leicht gesunken ist, ist er mit 8,6 Wochen immer noch sehr hoch. In der Gesamtbetrachtung befindet sich das Handwerk weiterhin im Aufwind und dürfte auch im nächsten Quartal weiter wachsen“, zeigt sich Zimmer optimistisch. Insgesamt hat sich die Handwerkskonjunktur im Vergleich zur ersten Jahreshälfte verbessert (62 Prozent gute Geschäftslage, 32 Prozent befriedigende Geschäftslage).

Nachfolgend die Einschätzungen aus einzelnen Handwerkszweigen:

Die Bau- und Ausbauhandwerke bleiben die Konjunkturtreiber im oberfränkischen Handwerk. Jeweils über zwei Drittel (67 beziehungsweise 72,5 Prozent) berichten von einer guten Geschäftslage.

Einen leichten Rückgang bei der Bewertung der Geschäftslage müssen Zulieferer und Betriebe des gewerblichen Bedarfs verzeichnen.

Das Kfz-Handwerk scheint die fortschreitende Debatte um Fahrverbote von Dieselfahrzeugen noch nicht zu beeinflussen. Dennoch ist bei vielen Betrieben die Sorge um den Ausgang und die Konsequenzen der Diesel-Diskussion sehr groß. Insgesamt vermeldet die Branche gute Werte zur aktuellen Geschäftslage (47,5 Prozent gut).

Die Nahrungsmittelhandwerke erweisen sich als sehr robust und vermelden eine unverändert gute Konjunktur. 53 Prozent bewerten die aktuellen Geschäfte gut, weitere 39 Prozent als befriedigend.

Die Gesundheitshandwerke befinden sich nach einem schwachen Jahresbeginn weiterhin im Aufwind. Keiner der befragten Betriebe beurteilt die Geschäftslage negativ.

Auch Friseure und Kosmetiker schneiden im Vorjahresvergleich deutlich besser ab: 83,5 Prozent sind mit der Geschäftslage zufrieden. Das sind 15 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr zuvor.