Kommentar: Mehr davon!

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Nie mehr war die Gartenschau so voll wie an diesem lauen Abend im Juli: Das Sommerfest der Gartrenschau mit Ballonglühen, der Gartenschau-Band Bayreuth Eleven und vielen anderen Attraktionen lockte rund 25.000 Besucher an. Die blieben auch bis in die Nacht. Foto: Eric Waha Foto: red

Aus. Schluss. Vorbei. Am Sonntagabend um 20 Uhr werden sie den Schlüssel rumdrehen, die Bayreuther Landesgartenschau ist Geschichte. 171 Tage lang haben die Bayreuther und die Besucher aus der ganzen Republik ein ganz besonderes Fest gefeiert, auch wenn es anfangs an manchen Stellen wie beim Essen hakte. Mehr als 4000 Veranstaltungen haben sie genossen.

 
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Mal als intime Lesung mit 50 Besuchern, mal als Riesenfest mit 25 000 fröhlichen Menschen. 900 000 Besucher kamen, 150 000 mehr als erwartet. Doch es sind nicht die Zahlen, die ausschlaggebend sind. Die Landesgartenschau hat etwas gemacht mit den Menschen.

Die treuen Bayreuther Fans

Mit wem man auch gesprochen hat in den vergangenen sechs Monaten: Die große Mehrzahl der Bayreuther ist mit dem Thema Landesgartenschau positiv umgegangen. Hatte so mancher Sorge, dass er den Wert seiner Dauerkarte nicht herausbekommen würde, haben die meisten nicht genug bekommen können: Keine andere Gartenschau hatte so treue Fans wie die in Bayreuth. Regen, Schnee oder brüllende Hitze? Die Bayreuther waren da, haben die Wilhelminenaue zu ihrem bevorzugten Platz in der Stadt gemacht. Einem Platz, der nicht nur durch die Größe von 45 Hektar beeindruckend ist. Keine bayerische Gartenschau war größer. Die Landesgartenschau in Bayreuth hat noch etwas anderes geschafft: Sie hat durch das Angebot für alle Generationen den Altersschnitt der Besucher gedrückt. Was sich positiv auf die Wechselwirkung zwischen dem Gartenschaugelände und der Stadt ausgewirkt hat.

Wehmut? Logisch!

Wehmut, weil morgen Schluss ist? Logisch! Aber nur kurz. Denn die Erinnerungen an einen bewegenden Sommer mit so vielen farbenfrohen Bildern kann man pflegen. Die Wilhelminenaue wird es weiter geben. Und damit eine Verpflichtung, der sich die Stadt stellen muss: Belebt das Gelände, belebt die Seebühne weiter! Nur Rasenmähen und Blumen pflegen wäre zu wenig. Die Bayreuther wollen mehr davon. Mehr vom Gefühl eines unvergesslichen Sommers.

eric.waha@nordbayerischer-kurier.de

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