Es gibt keinen besseren Moment als dieses Jahr, um das zu ändern: mit ein paar wirklich großen Namen – und mit ein paar Namen, mit denen keiner rechnet – als Regisseure, als Dirigenten und als Sänger. Aber vor allem: Namen, die nicht nur als Name funktionieren.
Die „Meistersinger“-Regie für 2017 ist noch nicht vergeben, auch die musikalische Leitung nicht. Die „Lohengrin“-Regie für 2018 ist noch nicht vergeben. Wer 2019 „Tannhäuser“ inszeniert und dirigiert, ist offen. Wer 2020 den „Ring“ inszeniert und dirigiert, auch. Um Bayreuth wieder ins Gespräch zu bringen, reichen diese vier Produktionen vollkommen aus. Die Entscheidung fällt jetzt.
Die „Welt“ raunt bereits, als Elsa für 2018 sei Anna Netrebko im Gespräch. Selbst wenn das stimmt, wird es damit nicht getan sein.
Der Termin, bei dem neue Namen traditionell verkündet werden, war in den vergangenen Jahren die Pressekonferenz am Premierentag. Dann kamen die Kulturreporter, auch die, die sich nur an diesem Tag für Bayreuth interessieren, und notierten eifrig mit.
Dieses Jahr ist der Termin abgesagt, es gebe nichts Neues zu verkünden, heißt es. Und das ist – nach der manchmal paradoxen Logik der Festspiele – ein ziemlich sicheres Zeichen für das Gegenteil.
Wie die Gegenwart der Festspiele aussieht, wird sich nächste Woche zeigen, vor allem bei den Wiederaufnahmen des „Rings“. Aber wie auch immer die Gegenwart aussieht: Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass die Zukunft der Festspiele nicht noch besser werden könnte.
florian.zinnecker@kurier.tmt.de