Startschuss für zwei Naturprojekte

Altmann-Dangelat
Wassererlebnis Fränkische Schweiz, im Bild Kanufahrer auf der Wiesent: Das lebensnotwendige Nass soll im Mittelpunkt eines Projektes stehen, das das Wirtschaftsband A 9 angestoßen hat. ⋌Foto: Archiv/Klaus Altmann-Dangelat Foto: red

Knapp 100 000 Euro werden in den kommenden Jahren investiert, um die Region zwischen Bayreuth und Nürnberg für Gäste (und natürlich auch Einheimische) noch attraktiver zu machen. Das Wirtschaftsband A 9-Fränkische Schweiz hat gestern zwei Projekte, bei denen die Natur im Mittelpunkt steht, auf den Weg gebracht: Die Stichworte sind „Mountainbike-Schaukel“ und „Wassererlebnis“

 
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Das Amt für ländliche Entwicklung in Bamberg (ALE) fördert diese beiden Projekte, an denen jeweils alle 18 Kommunen des Wirtschaftsbandes beteiligt sind, mit einem Satz von 70 Prozent. Der Rest wird auf die Gemeinden aufgeteilt. „Damit setzen wir unsere Bemühungen um die Stärkung des ländlichen Raumes fort“, sagt ALE-Baudirektor Lothar Winkler, der die Förderbescheide mitgebracht hatte. Er betont, dass es dem Amt darum geht, konkrete Projekte unterstützen zu können. Bamberg hat auch die Möglichkeit, für zukunftsweisende Maßnahmen weitere Geldgeber mit einzubinden. Denn es bleibe nicht nur bei der Bezuschussung von Projekten.

Auswirkungen auf den Tourismus

Alle Beteiligten erhoffen sich davon auch Auswirkungen auf den Tourismus im Allgemeinen. So soll beispielsweise die Verweildauer der Gäste aus Nah und Fern, die gegenwärtig rückläufig ist, wieder verlängert werden – weil es eben viele Attraktionen gibt, für die ein verlängertes Wochenende nicht ausreicht. Winkler und Uwe Raab (Vorsitzender des Wirtschaftsbandes) hoffen dabei auch auf positive Auswirkungen auf die heimische Gastronomie, die wiederum mit interessanten Angeboten die Touristen an die Region binden könne.

Wertsteigernde Projekte

Der Pegnitzer Bürgermeister formuliert es folgendermaßen: „Wir müssen versuchen, mit wertsteigernden Projekten die ländliche Region voran zu bringen. Denn die „Konkurrenz“ in anderen Regionen schläft nicht. In vielen Teilen Österreichs, im Bayerischen Wald und im Erzgebirge („Stoneman“) wird beispielsweise das Thema Mountainbike groß geschrieben. „Wir wollen uns nicht auf Extremtouren, sondern auf familienfreundliche Strecken konzentrieren“, sagt der Pottensteiner Bürgermeister Stefan Frühbeißer. Winkler ergänzt, dass für das neue Projekt namhafte Fahrrad-Unternehmen aus Nordbayern mit ins Boot geholt werden konnten. Außerdem sei die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz ein unverzichtbarer Partner.

Bikeschaukel: Die Umsetzung dieses Projekts werde nicht ganz einfach werden. Darin sind sich alle Beteiligten einig. Als der Ideengeber ist Michél Giesche anzusehen, der künftig als Berater mit eingebunden wird. Die zahlreichen Abstimmungen und Gespräche mit den Beteiligten könne nicht ehrenamtlich geleistet werden, so Bürgermeister Raab. Eingebunden sollen dabei etwa die Jäger, die Grundbesitzer und die Naturschutzverbände werden. Das Ziel sei, so Winkler, die möglichen Konfliktsituationen schon im Vorfeld zu entschärfen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Mit der Projektplanung wurde das Büro Geoplan aus Bayreuth beauftragt. Die Gesamtkosten werden auf 59 000 geschätzt, wovon das ALE 42 000 Euro übernimmt. „Die Laufzeit ist auf etwa zwei bis zweieinhalb Jahre angesetzt“, sagt Michael Breitenfelder, der Umsetzungsmanager des Wirtschaftsbandes. „Dabei muss man sich aber auch bewusst sein“, ergänzt der Pottensteiner Bürgermeister Frühbeißer, „dass bei diesem Thema dicke Bretter gebohrt werden müssen.“ Ein Eckpunkt des Konzepts wird die Einbindung der Bahnhöfe Pegnitz, Neuhaus, Gräfenberg und Ebermannstadt sein. Man will erreichen, dass man die Mountainbikes mit in die Züge nehmen darf, um dann locker und ohne belastendes Gepäck etwa von Ebermannstadt nach Pegnitz radeln zu können. Geoplan wird die Routenführungen planen und die Kontakte zu den Geschäften und Werkstätten in der Region suchen. Auch die Kontakte zum Gastgewerbe sind wichtig, damit die Radler auch mal länger als einen Tag bleiben können.

Wassererlebnis Fränkische Schweiz: Für dieses Projekt wird das Büro Landimpuls verantwortlich zeichnen. Die Kosten betragen 42 000 Euro, etwa 32 000 Euro kommen als Zuschuss aus Bamberg. Uwe Raab weist auf die wichtige Rolle hin, die das Element Wasser in all seinen Erscheinungsformen für die Region hat – bis hin zu den Tropfsteinhöhlen, die durch kalkhaltiges Wasser entstanden sind. Eingebunden werden sollen unter anderem die Themen Gewässerschutz, Flusslandschaften, Quellen oder das Mühlenwesen, das die Region über Jahrhunderte geprägt hat. Das lebenswichtige Nass soll an vielen Orten wieder erlebbar werden. Beispiele, wo dies bereits umgesetzt worden ist oder bald sein wird, sind die Püttlach im Bereich des Seniorenheims oder der Schmierbach in Löhlitz (Stadt Waischenfeld). Künftig sollen solche Wassererlebnis-Bereiche auch für pädagogische Zwecke genutzt werden. Auch sei der Naherholungswert für Gäste und Einheimische ein wichtiger Faktor.

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