Viele kleine braune Fläschchen mit Aromen stehen auf dem Lehrerpult. „Die sind gewissermaßen allesamt überflüssig“, sagt Walter Wagner, Chemiker an der Universität Bayreuth, während er aus diesen Zutaten Süßigkeiten kocht. „Denn ein Bonbon braucht nur vier Zutaten: Haushaltszucker, Wasser, Glukosesirup und Farbstoff.“ Letzterer sei besonders entscheidend. Denn Geschmack sei Psychologie, wir nehmen ihn primär nicht über die Zunge, sondern über die Augen wahr. „Wenn ein Mensch die Farbe sieht, dann schmeckt er die dazugehörige Frucht. Bei einem roten Bonbon bilden wir uns ein, wir würden Erdbeere schmecken, obwohl darin überhaupt keine Aromen enthalten sind“, sagt Walter.