Klöckner-Besuch Rosenblüten und Bauernseufzer

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Strahlend zwischen Rosenblüten und Humboldt-Seufzer: Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Ein Tag ohne das Dauerthema Dürre. Foto: Andreas Harbach Foto: Fotoproduktionen Andreas Harbach - HagenstraÃe 19b - 95448 Bayreuthkontakt@andreasharbach.de - www.andreasharbach.demobil: 01

KOMMENTAR. Das Fußvolk sieht es mit Erstaunen, der CSU-Landadel gibt sich ein Stelldichein standesgemäß im Schloss. Rosentaufe. Vom niedrigen Schusterhäuschen aus, das einst zum Schloss dazu gehörte, hat man einen guten Blick auf all diejenigen, die vorfahren bis an das Schlosstor oder besser vorgefahren werden.

 
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Ein geschickter Werbecoup von Hartmut Koschyk, dem Vorsitzenden des Alexander von Humboldt-Kulturforums und Eigentümer des Schlosses, der hierzu eingeladen hat. Eine Rose wird nach Alexander von Humboldt benannt, dem weltberühmten Naturforscher, dessen Todestag sich im nächsten Jahr zum 250. Male jährt. Alexander von Humboldt, da jubeln die Rosenzüchter aus dem weltbekannten Hause Kordes, mit dem Namen gibt es nicht einmal beim Verkauf ins Ausland Probleme. Alexander von Humboldt, den kennt jeder. Welch ein geschickter Schachzug von Hartmut Koschyk. Eine Rose, die deinen Namen trägt …

Ein illustrer Kreis

Und noch viel mehr: staatliche und auch EU-Zuschüsse für den Humboldt-Museumspark, der sich unterhalb des Schlosses erstrecken wird, sind zugesagt, verrät Koschyk. Noch heuer sollen die Bauarbeiten beginnen. Mit Vulkankrater und Lava-Rutsche, Hängematten und Hindernispfad.

Illuster der Kreis, der sich im Schlosshof trifft, zwischen Vokal-Quartett-Gesang und Humboldt-Seufzern vom regionalen Metzger. Der Bauern-Seufzer hat ausgedient. Im Schloss. Das freut auch Julia Klöckner, die Landwirtschaftsministerin, die sich mal einen Tag lang nicht dem leidigen Thema Dürre widmen muss.

Hilfsangebot von der BayWa

Aber auch da naht Rettung. Jovial bietet ihr Manfred Nüssel im Grußwort Hilfe an bei der Suche nach Lösungen. Es müssen doch nicht unbedingt Milliardenausgleichszahlungen fließen. Die Trockenheit zeige, dass man neue Wege gehen müsse, lautet sein Vorschlag. Da müssen eben trockenheitsresistente Pflanzen her. Und bietet Beratung an. Manfred Nüssel ist schließlich Vorsitzender des Aufsichtsrats der BayWa AG und Ehrenpräsident des deutschen Raiffeisenverbandes.

Charmant ergänzt das Winzertöchterchen Julia Klöckner mit einem Satz, den Humboldt einst an Goethe schrieb: „Die Natur muss gefühlt werden.“ Und bedankt sich auch gleich gefühlvoll-artig bei den Bayern. Schließlich kommt sie aus Rheinland-Pfalz, und da gibt es Länderfinanzausgleichszahlungen. Von den Bayern. Ein Bonmot, das gut ankommt in CSU-Kreisen zwischen Rosenblüten und Bauernseufzern. Und das Fußvolk? Bis der Humboldt-Museumspark der Öffentlichkeit übergeben wird, bleibt es vor dem Schlosstor und staunt.

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