Klinikum: Etat auf neuem Rekordniveau

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Nach zweijähriger Sperrung wegen der Bauarbeiten am Parkhaus ist der Treppenaufgang von der Blaich wieder freigegeben. Das Bild zeigt (von links) Oberbürgermeister Henry Schramm, Ingo Wolfgramm von der Stadt Kulmbach, Geschäftsführerin Brigitte Angermann und Landrat Klaus Peter Söllner. ⋌Foto: Melitta Burger Foto: red

Gleich etliche Rekorde weist der am Montag verabschiedete Etat für das Klinikum Kulmbach aus: Mit nahezu 150 Millionen Euro Gesamtvolumen erreicht der Haushalt eine bislang nie da gewesene Höhe. Auch die Zahl der Mitarbeiter am Klinikum und der Fachklinik Stadtsteinach bewegen sich mit rund 1500 auf Rekordhöhe.

 
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Im Stellenplan sind rund 1119 Stellen ausgewiesen, knapp 30 mehr als noch im Vorjahr. 62 junge Menschen, darunter 56 in der Krankenpflege, befinden sich am Haus derzeit in der Ausbildung. Damit ist das Klinikum Kulmbach auch weiterhin der größte Arbeitgeber im Landkreis.

„Unser Klinikum weist nach wie vor ein kontinuierliches, dynamisches und gesundes Wachstum auf“, kommentierte Landrat und Vorsitzender des Zweckverbands Klaus Peter Söllner. Seine Einschätzung: „Wir sind gut unterwegs.“ Einen großen Teil der Investitionen von fast 15 Millionen Euro, darunter 3,3 Millionen Euro aus Eigenmitteln, wendet das Klinikum für den jetzt gestarteten großen Erweiterungsbau des Hauses auf.

34 Millionen Euro vom Freistaat

Fast sieben Millionen Euro hat der Freistaat Bayern als vorzeitige Förderung aus dem Jahreskrankenhausbauprogramm 2017 bereits für dieses Jahr bewilligt. 9,2 Millionen Euro sollen für den ersten Abschnitt des Neubaus an der Frontseite des Klinikums noch dieses Jahr verbaut werden, informierte Geschäftsführerin Brigitte Angermann die Verbandsversammlung. Insgesamt fördert der Freistaat Bayern diesen ersten Abschnitt mit knapp 34 Millionen Euro. Schon Ende 2019 soll dieser ganz neue Bettenbau in Betrieb genommen werden.

Mit rund 500 000 Euro schlägt in diesem Jahr der Parkhausbau zu Buche. Diesen Betrag hat der Zweckverband für den Abschluss des bereits weitgehend fertigen Bauwerks freigegeben. Söllner sprach von einem sehr gelungenen Projekt: „Das Bauwerk fügt sich sensibel in die Umgebung ein.“

Geschäftsführerin Brigitte Angermann stellte der Versammlung die wichtigsten Eckdaten des Haushalts vor. Fast 150 Millionen Euro Gesamtvolumen teilen sich auf in 134 Millionen Euro im Erfolgsplan und 15 Millionen Euro im Vermögensplan.

Wieder mehr Patienten

Auch in diesem Jahr rechnet die Klinikleitung wieder mit einem weiteren Anstieg der Patientenzahlen. Für 2017 wurden die stationären Zugänge mit 23 892 angesetzt. Das sind 1040 mehr als im Vorjahr. Vor allem die Pneumologie, die Gastroenterologie, die Neurologie sowie die Allgemein- und die Unfallchirurgie mit dem Schwerpunkt plastische und Handchirurgie weisen deutliche Anstiege auf.

In der Fachklinik Stadtsteinach sind keine Zuwächse mehr möglich. Bereits 2016 war die Belegung des Hauses bei nahezu 100 Prozent. Das ist auch für dieses Jahr wieder zu erwarten, informierte die Geschäftsführerin. Brigitte Angermann freute sich zudem darüber, dass die Geburtenzahlen weiter steigen. Im ersten Halbjahr waren am Klinikum bereits rund 30 Kinder mehr zur Welt gekommen als im ebenfalls schon sehr positiven Vergleichszeitraum des Jahres zuvor. Nachdem sowohl in der Pflege als auch im ärztlichen Dienst Gehaltserhöhungen vereinbart worden sind und die Zahl der Mitarbeiter gestiegen ist, weisen auch die Personalkosten mit rund 72,4 Millionen Euro einen neuen Höchstwert auf.

Klinikum auf Wachstumskurs

Zweistellig sind mit rund 21,6 Millionen Euro auch die Kosten des medizinischen Sachbedarfs. Das Anlagevermögen des Klinikums mit Fachklinik und Wohnbereich beträgt nach Angaben von Brigitte Angermann derzeit rund 98 Millionen Euro. Die Bilanzsumme 2016 beläuft sich auf 149,3 Millionen Euro. „Das Klinikum steht demnach weiterhin sehr gut da“, betonte die Geschäftsführerin und informierte die Verbandsversammlung darüber, dass Stadt und Landkreis Kulmbach als Träger des Hauses auch weiterhin keine finanzielle Unterstützung leisten müssen, „da alle Investitionen aus Eigenmitteln finanziert werden.“ Ein kontinuierliches Wachstum sei wichtig, betonte Brigitte Angermann, um im Wettbewerb mit anderen Kliniken bestehen zu können. „Krankenhausträger und Geschäftsführung werden alles tun, damit das Klinikum auf diesem Wachstumskurs bleibt und die Arbeitsplätze in öffentlicher Trägerschaft gesichert bleiben.“

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