Klinik schreibt "gute schwarze Null“

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Klinikum. Foto: Nils Katzenstein Foto: red

Es ist zwar nur eine „schwarze Null“, aber eine „gute schwarze Null“. Denn nach einem schwierigen Jahr wiegt selbst ein kleiner Gewinn doppelt: in der Konzernbilanz 2016 der Klinikum Bayreuth GmbH und der Medzentrum Bayreuth GmbH, die für Klinik-Chef Joachim Haun ein Beweis für Wachstum ist.

 
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2015 ist kein Jahr, an das Haun gern denkt. Prozesse, hohe Abfindung, schlechte Presse. In der Folge blieben die Patienten weg. „Ein sehr schwieriges Jahr“, sagt Haun, an dessen Ende ein Millionen-Verlust stand.

Im jüngst durch den Aufsichtsrat gegangenen Jahresabschluss 2016 ist von Verlust keine Rede mehr. Der Gewinn allerdings hält sich in Grenzen: eine Million Euro. Haun spricht von einer „guten schwarzen Null“.

Er weiß, dass die Zahl niemanden vom Hocker reißen könnte, wenn man den Gesamtumsatz des Klinik-GmbH-Konzerns von etwa 250 Millionen Euro im Blick hat. „Da steht eine Million Gewinn, das sind 0,4 Prozent des Umsatzes, das ist schnell weg. Man kann es also auch anders sehen.“

Investition in neue Geräte

Aber Haun deutet es lieber so: „Die Patienten haben uns das Vertrauen wiedergeschenkt“, sagt er, das Klinikum habe sich „berappelt“. Und das in schwierigen Zeiten. Bayernweit schreibt etwa die Hälfte der Krankenhäuser rote Zahlen.

Auch dank der „Aufbauarbeit“, die „an vielen, vielen Stellen“ geleistet worden sei. Im Hintergrund stehe eine „breit angelegte Wachstumsstrategie“ des Klinikums. Man habe nicht nur die Delle wettgemacht – in der Leistung, nicht im Ergebnis –, sondern das Ergebnis-Leistungsvolumen von 2014 übertroffen. „Tolle Entwicklung, für die wir dankbar gegenüber den Mitarbeitern sind“, so Haun. Und den Bürgern gegenüber, denn die „kommen wieder“ ins Haus.

2016 hat das Klinikum Millionen unter anderem in Strahlengeräte, in ein PET/CT und eine Monitoring-Anlage investiert. Man habe „großes Geld angefasst“, sagt Haun. In der Summe seien die Erlöse um 17 Millionen Euro nach oben gegangen.

Klinikum setzt auf Menschen

Doch Technik allein macht die Qualität eines Krankenhauses noch lange nicht aus. „Wir setzen auf die Menschen“, sagt Haun. Nie zuvor seien am Klinikum Bayreuth so viele Pflegekräfte und Ärzte beschäftigt gewesen, deren Engagement Haun „beeindruckend“ nennt.

Ein Stück weit sei der Erfolg auch dem geschuldet, dass durch mehr medizinische Behandlungsangebote noch Wachstum möglich sei, etwa Nuklearmedizin, Hand- und plastische Chirurgie oder Adipositas- sowie Lungenzentrum. „Es gibt nur noch wenige Bereiche, wo Patienten weggeschickt wurden“, sagt Haun. Dafür hat die Klinik auch in moderne – und teure – Geräte investiert. Vom Mikroskop, das fast so viel wie eine Wohnung kostet, bis zum mehrere Millionen teuren Linearbeschleuniger.

Info: Zum Klinik-Konzern gehören die Klinikum Bayreuth GmbH mit den beiden Betriebsstätten Klinikum und Klinik Hohe Warte sowie die Medzentrum Bayreuth GmbH, unter deren Dach vier medizinische Versorgungszentren zur ambulanten Patientenbehandlung zusammengeschlossen sind.

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