Klinik: Haun bleibt alleiniger Chef

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Joachim Haun ist und bleibt Klinik-Geschäftsführer. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Es bleibt bei der Monarchie: Und Klinik-Chef Joachim Haun allein auf dem Thron. Ein Gutachter sprach sich gegen eine Doppelspitze aus. Haun geht gestärkt aus einem Machtkampf hervor, den seine Gegner angezettelt hatten. In den Sitzungen des Aufsichtsrates und des Zweckverbandes wurden dafür die Weichen gestellt.

 
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Der Vorschlag für einen zweiten Chef neben Klinik-Chef Joachim Haun kam im vergangenen Jahr aus den Reihen des Zweckverbandes: Haun sollte ein weiterer Geschäftsführer an die Seite gesetzt werden. Unter der Hand wurden sogar schon Namen gehandelt, doch die Sache kam anders. Der Aufsichtsrat beschloss in seiner damaligen Sitzung: ein Unternehmensberater sollte die Führungsebene des Klinikums unter die Lupe nehmen und sich überlegen, wie es dort weitergehe. Heraus kam aber keine Doppelspitze, sondern ein erweitertes Führungsgremium, das Haun als Chef entlasten sollte.

Jetzt werden Chefs gesucht

„Joachim Haun bleibt weiterhin alleiniger Geschäftsführer des einzigen Krankenhauses der maximalen Versorgungsstufe in Oberfranken“, heißt es seit kurzer Zeit auf der Internet-Seite des Klinikums. „Im operativen Geschäft unterstützt ihn künftig ein Direktorium, dem neben dem Ärztlichen Direktor, der Pflegedirektorin und der Leitung der Personalabteilung neu ein kaufmännischer Leiter und ein Leiter Medizin angehören sollen.“ Der Posten an der Spitze der größten Berufsgruppe innerhalb der Klinikum Bayreuth GmbH, der Pflege, ist bereits neu besetzt.

Zum 1. Juni übernimmt eine Pflegedirektorin diese Aufgabe. Die restlichen Funktionen im Direktorium, der Leiter Medizin und  der Kaufmännische Leiter, sollen ab jetzt gesucht werden, die Suche nach dem Personal-Chef läuft bereits. Der kaufmännische Leiter soll nach dem jetzt beschlossenen Konzept Stellvertreter des Geschäftsführers werden.

Mit der künftigen Struktur der Chef-Etage im Klinikum sollen „bessere Voraussetzungen geschaffen werden, das operative Tagesgeschäft und das strategische Management parallel voranzutreiben“. Auf der Internetseite des Klinikums heißt es, „Haun wird für strategische Weichenstellungen künftig in dem Direktorium ein breit aufgestelltes Beratungsgremium zur Seite haben, das alle Bereiche des Krankenhauses abbildet“.

Auch medizinische Belange sollen mit der erweiterten Besetzung des Direktoriums eine stärkere Bedeutung bekommen. Das operative Tagesgeschäft obliegt den Mitgliedern des Direktoriums, damit kann die Klinikum Bayreuth GmbH ihre Leistungsfähigkeit weiter steigern.

Schlag für Hauns Kritiker

Die Vorsitzenden der Verbandsversammlung, Landrat Hermann Hübner und Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe sollen diese Entscheidung begrüßt haben. Zu einer Stellungnahme waren beide nicht bereit. Dr. Haun hatte sich bereits in der Vergangenheit für eine Erweiterung des Führungsgremiums ausgesprochen, und dies in einem Antrag an die Gremien zum Ausdruck gebracht.

„Ich bin davon überzeugt, dass in einem Team Entscheidungen fundiert und zügig getroffen und umgesetzt werden können. Das ist in dem nicht ganz einfachen Umfeld, in dem sich Krankenhäuser bewegen, ein wichtiger Erfolgsfaktor.“

Dies dürfte ein herber Schlag für die „Gegner“ des Klinik-Chefs sein. Sie wollten ihn zumindest teilweise entmachten. Mitglieder von Aufsichtsrat und Zweckverband hatten Anträge gestellt, um die Geschäftsführung zu „erweitern“. Dafür nutzten sie die vakante Stelle eines Stellvertreters. Diese sollte neu besetzt werden. Haun allerdings hatte den Trick durchschaut und im Dezember von sich aus vorgeschlagen, diese Stelle zu besetzen.

Er brachte damals selbst einen Antrag ein. Welche Aufgaben dieser Vize haben sollte, darüber herrschte im Dezember noch keine Einigkeit. In der Diskussion standen die eines stellvertretenden Geschäftsführers mit besonderer Verantwortung für die Personalabteilung, die eines medizinischen Geschäftsführers oder die eines zweiten kaufmännischen Geschäftsführers.

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