Christoph Thomas, Professor für Mikrometeorologie an der Uni Bayreuth.
Was der frischen Luft im Wege steht
Auf Karten machte Thomas deutlich, wo sich in und um Bayreuth herum kühle, frische Luft bilde: am Sophien- und am Eichelberg, am Siegesturm, am Röhrensee, an der Universität, entlang des Mistelbachs und am Hofgarten. Überall dort, wo Flussläufe verlaufen oder größere, zusammenhängende, grüne Flächen seien. Und der Professor zeigte auf, was der Frischluftzufuhr in den vergangene Jahrzehnten in den Weg gestellt wurde: die Autobahn, das Rotmaincenter, des Gebäude daneben, in dem sich heute Schuh-Mücke befindet, viele Wohngebiete, allenvoran im Osten der Stadt und große, dunkel asphaltierte Parkplätze in Nähe der Hohen Warte. In der Folge gebe es „Hitzeinseln“, vor allem die Innenstadt, aber auch die Gewerbegebiete St. Georgen und Neue Spinnerei, den Roten Hügel, Meyernberg und die Saas.
"Vorsicht rechts der Preuschwitzer Straße"
„Bayreuth, schütze deine Wälder“, appellierte der Meteorologe und riet zum Erhalt und Ausbau von Kaltluftschneisen, zum Rückbau großer Parkplätze und einem Ende der Versiegelung von Boden. „Von jeder Maßnahme, die das Verkehrsaufkommen weiter stärkt, würde ich abraten“, sagte Thomas. Und: „Vorsicht bei einer Parkfläche rechts der Preuschwitzer Straße. Die Luftströme werden dadurch erheblich abgemildert“. Ein Parkdeck vor dem Klinikum sei demnach die bessere Lösung. Zu dem Einwand, Stadt und Klinikum planten, den neuen Parkplatz zu begrünen, sagt der Mikrometeorologe: „Das würde schön aussehen, aber in Sachen Kaltluftbildung nichts bewirken.“