Kletterfestival bis Sonntag im Naturbad

Von Michael Grüner
Der Boulder-Contest am Samstagabend im Königsteiner Naturbad wird wohl der Höhepunkt des Kletterfestivals. Archivfoto: Horst Linke Foto: red

Horst Fürsattel hatte es eilig. Auch der Königsteiner Bauhof war mit vor Ort. Alle halfen mit, damit am im Königsteiner Naturbad alles fertig ist. Fürsattel ist der Organisator des Kletterfestivals.

 
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Fürsattel rechnet mit rund 1500 Kletterern an vier Tagen im und rund um das Königsteiner Naturbad. Und auch in Auerbach, bei den beiden Vorträgen der Weltklasse-Kletterer Alexander Megos und Ines Papert am Freitagabend werde die Helmut-Ott-Halle rappelvoll sein.

Kletterszene aus ganz Deutschland

Das Festival bezeichnet Fürsattel eher als Sportevent, das die Kletterszene aus ganz Deutschland ansprechen soll. „Das sind unsere Gäste.“ Wenngleich der Boulder-Wettbewerb am Samstagabend im Bad auch für Nicht-Kletterer sehenswert sein dürfte. Letzteres sieht auch der Königsteiner Bürgermeister Hans Koch so. Und von der Premiere im vergangenen Jahr habe er auch von der örtlichen Gastronomie eine positive Rückmeldung erhalten.

Sieben Monate mit dem Thema befasst

Sieben Monate lang hat Horst Fürsattel geplant. Angefangen von der Sponsorenakquise, das Unterzeichnen von Verträgen, das Verpflichten von Referenten bis hin zur Gestaltung des Programmheftes oder der web-Seiten und das Einholen von Genehmigungen. „Und dann musst du dich auch das Jahr über mit der Szene befassen, dich bekannt machen“, sagt der Organisator. „Sonst bekommst du die Leute nicht zusammen.“ Und dafür gilt es eben auch, andere Veranstaltungen zu besuchen, um Leute zu treffen.

Drei Hauptwochenende

Himmelfahrt, Pfingsten und die Tage nach Fronleichnam — das sind laut Fürsattel die drei Hauptwochenenden im Jahr, in denen eine Vielzahl von Kletterern im Frankenjura unterwegs sind. „Wenn wir wenigstens an einem der drei Wochenenden die Leute aus dem Wald und von den Feldwegen in das Bad holen, dann ist die Situation mit Landwirten oder Jägern schon entschärft.“ Auch das sei Ziel des Festivals. Ob es weitergeführt wird? Darauf legte sich Fürsattel nicht fest. Die Sponsorengelder decken die Ausgaben so gerade mal.

Boulder-Wettbewerb

So wird zum Beispiel allein für den Bouldercontest am Samstagabend ein Autokran benötigt, der das zusammengebaute Alu-Gerüst in das Wasser des Bades hievt. Und damit der Kran am Samstagabend unterwegs sein darf, ist erst einmal eine Sondergenehmigung erforderlich. Das Gerüst aber wird es für die Kletterer in sich haben. Wenn es im Becken steht, werden die Boulderelemente quasi über dem Wasser schweben. Eine heiße Nummer. Wer keinen Halt findet, geht im wahrsten Sinne des Wortes baden. Beginn des Spektakels ist am Samstag um 20.30 Uhr.

Lagerplatz für die Zelte

Neben der Arbeitsgemeinschaft Frankenpfalz half auch der Königsteiner Bauhof. Ein Teil der Liegewiese innerhalb des Bades wird Lagerplatz für die Zelte. Für Campingbusse und Wohnmobile wird außerhalb Möglichkeit zum Übernachten geboten.

Das ist für Bürgermeister Koch wiederholt die Chance, dass Königstein, die Region, die Frankenpfalz von der Kletterszene wahrgenommen wird. „Dass die Dinge, die in unserem Arbeitskreis angeschoben und angepackt werden, auch entsprechenden Widerhall finden.“

Kletterer sind Gäste, die wieder kommen

Bedeutet Kletterfestival auch Gäste für die heimische Gastronomie? Koch meint ja. „Das haben wir beim ersten Festival 2016 durchaus bemerkt. Unsere Gastronomie war sehr positiv überrascht.“ Es seien nicht nur Leute, die in der Natur draußen sitzen und die eigene Essensdose aufmachen, es seien auch Gäste, die immer wieder kämen. „Und das ist auch unser Hauptinteresse“, zeigt sich Koch sowohl zufrieden als auch erwartungsvoll zugleich.

Königstein unterstützt das Festival nicht nur mit dem Bauhof, sondern stellt „auch das wunderschöne Naturbad zur Verfügung. Wir verlangen da fast kein Geld dafür, kommen preislich sehr entgegen.“

Der Beitrag von fünf Euro, den die Kletterer leisten, komme in eine Gemeinschaftskasse, aus der auch Planung und Organisation bestritten werden. Der Bauhof unterstütze beim Aufbau. So sind zum Beispiel Baumstämme besorgt worden. Rund um die kleine Showbühne sollen die Gäste rustikal und naturnah sitzen, nicht etwa einfach auf schnöden Bierbänken, die überall stehen.