Klare Medi-Niederlage in Braunschweig

Zum erstenmal in dieser Saison hat das Team von Medi Bayreuth ein Bundesligaspiel gegen ein Team, das in der Tabelle hinter ihm steht, verloren. Die Löwen Braunschweig, zuvor auf Rang 16, gewannen am Sonntagnachmittag daheim gegen den Vierten mit 82:63 (15:19, 19:19, 22:16, 22:13) und nahmen Revanche für das desaströse 48:96 im Hinspiel in Bayreuth.

 
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Das Spiel begann mit einem erfolgreichen Dreier der Gäste von Trey Lewis nach 18 Sekunden. Dies war jedoch die einzige Bayreuther Führung bis zur 7. Minute. Da gelang Assem Marei per Tip-In das 15:14.

Die große Motivation von Medi-Trainer Raoul Korner an alter Wirkungsstätte unterstrich die Tatsache, dass der Coach schon nach 80 Sekunden ein technisches Foul kassierte. In der 5. Minute sah er sich genötigt, die erste Auszeit zu nehmen – Braunschweig lag 14:8 vorn.

19:15 nach zehn Minuten

Die Maßnahme trug schnell Früchte -  Nate Linhart machte nach den ersten Wechseln (Robin Amaize und Assem Marei kamen) fünf Zähler, es folgte Mareis bereits beschriebene Aktion. In der ersten kleinen Pause indes hatte der Gastgeber wieder mit 19:15 die Nase vorn. Bei den Rebounds waren die Löwen stärker, aus der Distanz hielten sie sich noch zurück (1/2).

Das änderte sich im zweiten Abschnitt, als Medi-Debütant David Gonzalvez zwar gleich punktete (22:22/14. Minute), aber der Gegner – nun vermehrt mit Dreiern – dagegen hielt. Erste Freiwürfe für den Gast gab es nach knapp 16 Minuten, De’Mon Brooks verwandelte nur einen (am Ende Bayreuth insgesamt 14 von 19).

Starke Phase vor der Pause

Die Oberfranken spielten weiter unter Form, bei einem Angriff scheitert Medi (diesmal ohne Steve Wachalski angetreten) gleich mit drei Würfen (18.). Doch die Phase vor der Pause war die beste: Aus dem 23:36 (19.) wurde in nur 110 Sekunden ein 34:38. Kyan Anderson traf zunächst per Dreier; ein unsportliches Foul von Medlock nutzte Anderson zu weiteren vier Punkten, Andreas Seiferth verkürzte zum 32:36, Anderson machte zum 34:38 bereits seine Punkte elf und zwölf.

Doch die komplette Wende trat nicht ein. Im dritten Viertel traf anfangs nur Seiferth, Anderson (100 Prozent Trefferquote aus dem Feld in Halbzeit eins) scheiterte nun zweimal, oft kam der Gast gar nicht zu Würfen. Bei seiner nächsten Auszeit (38:50/24.) wechselte Korner gleich dreifach, schlagartig besser wurde es nicht. 2:09 Minuten später die nächste vom Bayreuther Coach verordnete Zwangspause, Bayreuth lag mittlerweile 38:55 zurück, ein 4:17-Lauf also nach dem Wiederbeginn.

Zwar gestaltete Medi diesen Abschnitt am Ende mit 16:22 noch erträglich, weil  Amaize eine viereinhalb Minuten lange Korb-Flaute mit dem 40:55 (26.) beendete und der Assistent bei Bastian Doreths Dreier zum 43:57 war. Doch bis zum Viertelende änderte sich nicht mehr viel.

Nur kurze Hoffnungen

Mit 60:50 für die Niedersachsen ging es in den letzten Abschnitt, in dem die Löwen ebenfalls bissiger waren. 52:69 hieß es aus Bayreuther Sicht in der 33. Minute, nach dem 56:69 (34.) aufkeimende Hoffnungen erstickte Carlton Guyton mit einem Dreier. Der Rest war für die Hausherren nicht mehr schwierig.

Trainerstimmen

Stephen Arigbabu, Assistenztrainer der Braunschweiger, sagte danach: „Unser Coach Frank Menz war und ist seit Anfang der Woche krank, und wir haben in dieser Zeit hart für das Spiel gearbeitet. Die Mannschaft hat mir das Coaching in meinem ersten BBL-Spiel leicht gemacht.  Für uns war es wichtig, das 48:96 aus dem Hinspiel in den Köpfen zu haben. Denn das Spiel hat uns wochenlang weh getan. Und so ein Gefühl wollten wir nicht noch einmal erfahren. Unsere Jungs haben den Gameplan komplett umgesetzt. Zudem haben wir uns in der zweiten Halbzeit nur drei Ballverluste geleistet. Es war insgesamt eine tolle Teamleistung – der Sieg ist in der Höhe auch korrekt und verdient.“

Medi-Coach Raoul Korner gab zu: "Bei uns ist nichts zusammengelaufen, wir haben von Beginn an zu wenig investiert. Ich habe es offensichtlich nicht geschafft, das Hinspiel aus unseren Köpfen zu kriegen; Braunschweig war uns in allen Belangen überlegen. Es war offensichtlich unsere bisher schwächste Partie in dieser Saison, und wir müssen uns damit anfreunden, dass gegnerische Teams gegen uns sehr motiviert sind und uns als Top-Team ansehen.“

JS

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