Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick setzt intensiv auf die neuen Medien. Er ist einer der eifrigsten Twitterer in der katholischen Kirche. „Lebte Jesus heute, so würde er gewiss auch die modernen Medien nutzen, um sein Wort zu den Menschen zu bringen“, erklärte Schick Ende 2012 und startete kurz darauf sein Angebot. Etwa 4500 Menschen folgen dem oberfränkischen Erzbischof inzwischen. Fast täglich sendet Schick ihnen eine oder mehrere Botschaften, mittlerweile kommt er auf mehr als 2000 Tweets.
"Wir müssen Jugendliche und junge Erwachsene viel mehr beteiligen“
Bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist es der Ratsvorsitzende, der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der bei Facebook sehr präsent ist. „Immer wieder sprechen mich Menschen auf meine Facebook-Einträge an und bedanken sich dafür, dass sie auf diese Weise etwas von meinen Erfahrungen mitkriegen“, sagt Bedford-Strohm. Er hat inzwischen knapp 10 000 „Gefällt mir“-Klicks auf Facebook.
„Die Optimierung der Like-Zahlen ist nicht mein erstes Ziel“, betont der EKD-Ratsvorsitzende. Er habe noch nie mit Werbemethoden versucht, die Zahl zu erhöhen, und könne auch nur begrenzt auf Kommentare antworten. „Ich schreibe ja jedes Wort auf Facebook selbst – eben um der Authentizität willen.“ Da schaffe er es zeitlich nicht auch noch, selbst intensiv an den Diskussionen teilzunehmen. Doch auch der Landesbischof ist überzeugt, dass die evangelische Kirche noch mehr tun muss: „Wir müssen Jugendliche und junge Erwachsene viel mehr beteiligen.“
dpa