Keine Trainerdiskussion bei den Tigers

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Den Ernst der Lage hat Tigers-Teammanager Dietmar Habnitt (rechts) erkannt, verantwortlich dafür macht er die anhaltend prekäre Personalsituation und nicht Trainer Sergej Waßmiller (links). Foto: Peter Kolb Foto: red

Ungeachtet der anhalten Durststrecke in der DEL2, die am zurückliegenden Wochenende gegen Ravensburg (1:6) und in Bad Tölz (4:5 n. V.) einen neuen Tiefpunkt erreichte, gibt es bei den Bayreuth Tigers keine Trainerdiskussion. Er habe keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, dass Sergej Waßmiller nicht mehr der richtige Mann sein könnte, sagt der für den sportlichen Bereich Hauptverantwortliche, Teammanager Dietmar Habnitt.

 
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„Wenn ein Team komplett ist, dann ist ein Trainer bei solch einer Niederlagenserie wie unserer ganz schwer haltbar“, betont Habnitt. „Aber bei unserer Misere könnte kein Trainer der Welt etwas machen.“ Die Misere, von der der Teammanager spricht, ist seiner Einschätzung nach personeller Natur und begann mit der 2:5-Heimniederlage gegen Bad Tölz. „Da haben wir vier Spieler auf einen Schlag verloren.“ Die Ausfälle summierten sich bis zum folgenden Heimspiel gegen Bietigheim auf acht Spieler. Zwei Tage später in Dresden standen Waßmiller nur mehr elf Feldspieler zur Verfügung.

Nach Meinung des Teammanagers hatten die Zeiten, in denen die Tigers mit Minikader antraten, nicht nur direkten Einfluss auf die damaligen Pleiten, sondern seien gegenwärtig noch zu spüren und hauptverantwortlich für die anhaltende Ergebniskrise. Denn genau die Spieler, die damals auf dem Eis standen, seien jetzt „mit ihrer Kraft am Ende oder haben sich ohne Körperkontakt verletzt“. Um dies zu belegen, nennt er Yannick Drews (Knöchelbruch) und Michal Bartosch (Bauchmuskelverletzung). Bis heute sei aufgrund der prekären Personalsituation kein geordnetes Training möglich, auch um die Reihen und Specialteams einzuspielen, ergänzt der Teammanager.

"Zehn Jahre ununterbrochen bergauf"

Dass Waßmiller bei einigen Fans in die Kritik geraten ist, hat Habnitt registriert, Verständnis dafür hat er nicht: „Die Fans sollten nicht vergessen, dass es bei uns zehn Jahre lang ununterbrochen bergauf gegangen ist und fast sieben Jahre lang Sergej Waßmiller wesentlich daran beteiligt war. Das ist nun die erste wirklich schwierige Situation, die wir zu meistern haben.“ Anstatt ihren Unmut mit Pfiffen kundzutun, bittet er die Fans um Unterstützung: „Unsere junge Mannschaft braucht den Rückhalt. Sie auszupfeifen, verunsichert sie nur noch mehr.“

Den ehemals angestrebten zehnten Platz hat der Teammanager mittlerweile abgeschrieben. Bei 20 Punkten Rückstand auf Rang zehn müsse man den Tatsache ins Auge blicken. Zudem bleibe die Personalsituation zumindest kurzfristig angespannt. Deshalb will er den Fokus in den letzten 18 Spielen der Hauptrunde schon auf die im März beginnenden Playdowns legen. „Wir müssen versuchen, unsere Reihen einzuspielen und Kräfte zu sparen, indem wir allen Spielern regelmäßige Einsatzzeiten verschaffen.“

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