Kaum Zweifel an Bamberger Meisterfeier

Kaum jemand zweifelt noch daran, dass Trainer Andrea Trinchieri (Mitte) die Bamberger zum dritten Mal in Folge zur Meisterschaft führt. Fraglicher erscheint die persönliche Zukunft des Italieners. Das Fachportal www.eurobasket.com meldete am Donnerstag schon seine Vertragsverlängerung, aber eine offizielle Bestätigung steht noch aus. Foto: Imago Foto: red

Oldenburgs Trainer versuchte, tapfer zu wirken. Nach der zweiten Demütigung durch Titelverteidiger Brose Bamberg im Playoff-Finale kündigte Mladen Drijencic an: „Wir werden nicht mit weißer Fahne nach Bamberg fahren.“ Trotzig sagte der Baskets-Coach mit Blick auf Spiel drei am Sonntag: „Wir haben Charakter, wir haben unseren Stolz nicht aufgegeben.“

 
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Doch es wäre eine Sensation, wenn das dritte Spiel nicht schon das letzte in der Best-of-five-Serie wäre. An ein Wunder kann niemand glauben, der die bisherigen Machtdemonstrationen der Bamberger gesehen hat. Wie berichtet, war auch am Mittwochabend beim 88:76 (48:32) in Oldenburg ihre Überlegenheit noch klarer, als es der Endstand aussagt.

In erster Linie ist es wohl ein Gebot der Höflichkeit, das allzu offene Planungen für eine vorzeitige Feier der dritten Meisterschaft in Folge verhindert. „Es wird eine weitere große Schlacht“, sagte Bambergs Trainer Andrea Trinchieri, sicher auch in ehrlichem Respekt vor der Leistung des Gegners. „Ich bin sicher, die Oldenburger werden alles geben. Sie hatten eine unglaubliche Saison.“

Baskets-Coach: Perfektes Spiel nötig

In Oldenburg selbst wird deutlicher darüber gesprochen, dass der Tabellenfünfte der BBL-Hauptrunde nach Siegen gegen Bayreuth (3:1) und Spitzenreiter Ulm (3:2) nun an seine Grenzen gestoßen ist. „Um Bamberg zu schlagen, muss man ein perfektes Spiel vor allem in der Defensive zeigen“, sagte Drijencic. „Wir müssen alles richtig und Bamberg sehr viel falsch machen.“ Vor allem habe der Titelverteidiger „unheimlich präzise“ von der Dreipunktelinie getroffen: „Das hat den Unterschied gemacht.“ 60 Prozent der Bamberger Distanzwürfe fanden das Ziel (15/25), und Nicolo Melli erzielte seine fünf Dreier sogar ohne Fehlwurf. Noch auffälliger war nur Spielmacher Fabien Causeur, der allein 15 Punkte zum bereits vorentscheidenden Halbzeitstand beigetragen hatte.

Topscorer ohne Punkt - kein Problem

Ansonsten glänzte einmal mehr vor allem die Mannschaftsleistung. Da fiel es gar nicht ins Gewicht, dass Maodo Lo als Topscorer des ersten Spiels (17 Punkte mit hundertprozentiger Quote) diesmal kein Faktor war (0/1 Würfe). Der Spielmacher repräsentiert einen „extremen Unterschied“, den der Oldenburger Trainer ausgemacht hat: „Die Qualität ihrer deutschen Spieler und unserer deutschen Spieler.“ Seine Leistungsträger Brian Qvale und Rickey Paulding bekamen nur punktuell Unterstützung durch Frantz Massenat (3/3 Dreier), Maxime de Zeeuw (13 Rebounds) und Dennis Kramer (acht Punkte in neun Minuten).

Statistik

Baskets OldenburgBrose Bamberg 76:88 (16:24, 16:24, 21:22, 23:18): Punkte für Oldenburg: Qvale 19, Paulding 18, Massenat 11, de Zeeuw 9, D. Kramer 8, C. Kramer 5, Mihailovic 4, Schwethelm 2; für Bamberg: Causeur 21, Melli 18, Strelnieks 14, Miller 12, Zisis 6, Theis 6, Harris 6, Heckmann 3, Staiger 2; Zuschauer: 6000 (ausverkauft).

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