Kaum Ideen bei Jugendbürgerversammlung

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Die zweite Jugendbürgerversammlung fand in Bieberswöhr statt. Mit dabei: Jessica Schreiber, Martin Dannhäußer, Lisa Weidenhammer, Christina Rauh, Julia Bauer, Nicole Hemm, Lena Baumann, Katja Küffner, Daniela Färber, Christine Diersch und Bianka Deinert. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Alles in Ordnung, keine Ideen oder nicht ausreichend auf die Veranstaltung vorbereitet worden? Nur schwach besucht war die zweite Jugendbürgerversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Creußen – Creußen, Haag, Prebitz und Schnabelwaid – im Gemeindezentrum in Bieberswöhr, zu der gut 20 Jugendliche gekommen waren.

 
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Am stärksten vertreten war Haag mit der Tanzgruppe der Landjugend Schreez, dafür waren weder Bürgermeister noch Gemeinderäte da – außer der Jugendbeauftragten Bianka Deinert, die auch in diesem Gremium sitzt.

Kein Gemeinderat aus Schnabelwaid

Aus Creußen hatten sich ein paar Jugendliche des Kleintierzuchtvereins aufgemacht. Bürgermeister – und Jugendbeauftragter, seit Markus Vogel-Bamberger vor einem Jahr von diesem Amt zurücktrat – Martin Dannhäußer sowie zwei Stadträte waren ebenso da, wie der Hausherr, der Prebitzer Bürgermeister Hans Freiberger, zwei Gemeinderäte sowie Jugendbeauftragte und Gemeinderätin in Personalunion, Christine Diersch. Außerdem Jana Kraft, die als Gemeinderätin die Veranstaltung moderierte. Mehr als dünn vertreten war die Marktgemeinde Schnabelwaid. Hier stellten die beiden neuen Jugendbeauftragten Nicole Hemm und Christina Rauh sowie ihre Vorgängerin Katja Küffner die meisten Teilnehmer. Ansonsten waren noch Bürgermeister Hans-Walter Hofmann und zwei Jugendliche gekommen.

Eiswagen machte Station

Vor gut zwei Jahren hatte in der Creußener Mehrzweckhalle die erste Jugendbürgerversammlung stattgefunden. Damals hatten die Kinder eine Disco, ein Jugendzentrum, Filmabende, ein Einkaufszentrum und einen Freizeitpark als Wünsche genannt. Was davon hatten sich die vier Kommunen nun vorgenommen, was konnte umgesetzt werden? „In den Sommerferien machte ein Eiswagen in allen vier Gemeinden mehrmals Station“, erklärte Kraft. Dieser wurde gut angenommen und eine Spontanumfrage zeigte, dass dies wieder gewünscht wird. Und in Sachen Spielplätze hat sich überall etwas getan. In Creußen sind im neuen Baugebiet Sonnenleite sowie in Lindenhardt welche in der Planung. In Schnabelwaid wurde der Hartplatz an der Grundschule erneuert, in Schreez hat die Landjugend das Piratenboot auf dem Spielplatz abgebaut und wieder neu errichtet, in Engelmannsreuth der Vereinsverbund mit der Gemeinde einen Kletterturm errichtet.

Wunsch nach einer Disco

„Ihr habt euch eine Disco gewünscht“, so Kraft, „heute Abend habt Ihr sie.“ Und so wummerten an dem Abend in den Pausen und nach der Veranstaltung die Bässe durch den Raum und eine Discokugel verbreitete flackerndes Licht. Und dann wurde noch auf zwei VG-weite Ausflüge ins Schwimmbad im Rahmen des Sommerferienprogramms hingewiesen.

Was hatten die Jugendlichen nun diesmal für Anliegen? Lena Baumann und Daniela Färber, die die Tanzgruppe der Landjugend Schreez leiten und später filmisch vorstellten, wünschten sich einen Ausflug ins Palm Beach bei Stein oder in die Therme Erding. Selber hatten sie mit ihrer Gruppe schon einen Ausflug in einen Freizeitpark organisiert. „Da können die Gemeinden nicht die Verantwortung für übernehmen“, mahnte Schnabelwaids Bürgermeister Hofmann – Rechtsanwalt im wirklichen Leben – zur Vorsicht und erinnerte an das tragische Unglück im Himmelkroner Freibad vor ein paar Jahren, bei dem ein Mädchen starb. Haags Jugendbeauftragte Deinert schlug vor, dass man dem begegnen könne, wenn jedes Kind seinen eigenen Betreuer dabei hätte. „Dann teilt sich die Gruppe und lernt sich nicht besser kennen“, so Lena Baumann.

Mangelnde Busverbindungen

Auch einen Ausflug, aber in den Tierpark, kann sich Julia Bauer vorstellen. Die Jugendliche stellte später ihren Verein – den Kleintierzuchtverein Creußen – vor und hatte dazu einen kleinen Schlappohrhasen mitgebracht.

Laetitia Boock aus Unterschreez kritisierte die mangelnden Busverbindungen, vor allem nach Bayreuth. Jugendbeauftragte Deinert sagte zu, hier bei den Stadtwerken Bayreuth nachzufragen. Moderatorin Jana Kraft versuchte die Kritik zu widerlegen. In Engelmannsreuth sei die Verbindung wesentlich schlechter, hier fahren nur die Schulbusse. Und der Schnabelwaider Florian Glätzner ergänzte, dass bei ihnen nur alle zwei Stunden ein Zug fahre. „Wir müssen schauen, dass die Kinder flexibler werden“, sagte sie. Durch das Mama-Taxi würde nur die Unselbstständigkeit gefördert.

Lob für Filmbeiträge

„Wir haben keine Gruppen oder Vereine, die sich speziell der Jugendarbeit widmen“, stellte Schnabelwaids Bürgermeister Hofmann abschließend fest. In seiner Gemeinde werde dies vor allem durch die Kirche übernommen. Nachdem von den beiden Schnabelwaider Jugendlichen keine Anregungen kamen, schloss er, dass Zufriedenheit herrsche. Lob zollte sein Prebitzer Amtskollege, Bürgermeister Freiberger, für die Filmbeiträge der Landjugenden Schreez und Prebitz-Seidwitz. Jessica Schreiber und Lisa Weidenhammer hatten hier die zahlreichen Aktivitäten der Prebitzer vorgestellt.

Zufrieden zeigte sich Creußens Bürgermeister Dannhäußer mit der Veranstaltung. Aber: „Es ist schwer, den Nachwuchs an so eine jugendpolitische Sache heranzuführen.“ Es liege auch an den Jugendbeauftragten, die Kinder und Jugendlichen für Vereine zu sensibilisieren.

Info: Die drei Beiträge der Jugendlichen wurden schließlich prämiert. Es gewann die Landjugend Schreez vor der aus Prebitz-Seidwitz. Auf Platz drei kam der Kleintierzuchtverein Creußen. Als Preise gab es verschiedene Gutscheine.

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