Produziert wird überwiegend im Ein-Schicht-Betrieb. Im Drei-Schicht-Betrieb könnte Ait 50.000 bis 60.000 Wärmepumpen herstellen, sagt Roßmerkel.
Größtes Wachstum in den Niederlanden
Die aktuelle Klimadiskussion spielt dem Unternehmen in die Hände. Denn: Wärmepumpen gelten als umweltfreundlich - wenn der Strom vorwiegend aus erneuerbaren Quellen kommt. Bei knapp 44 Prozent aller Neubauten in Deutschland wurde im letzten Jahr eine Wärmepumpe installiert. An zweiter Stelle stehen Gasheizungen, Öl ist stark rückläufig.
„Die CO2-Steuer ist in aller Munde. Da ist viel Luft nach oben“, sagt Roßmerkel. Das größte Wachstum gebe es gerade in den Niederlanden, die ab 2050 völlig ohne Öl und Gas auskommen wollen.
Die Hälfte der ait-Produktion geht in den Export, vor allem nach Holland, in die Schweiz, nach Österreich, Tschechien und Polen. Vor seiner Berufung zum Geschäftsführer war Roßmerkel Finanzchef bei Ait.
Der gebürtige Kulmbacher wohnt mit seiner Familie im wenige Kilometer entfernten Thurnau. Seine berufliche Karriere begann der 47-Jährige als Industriekaufmann bei Baumann Druck in Kulmbach, wurde Bilanzbuchhalter, wechselte zum Fränkischen Tag in Bamberg und arbeitet seit 2008 für Ait, ab 2012 als Finanzchef.
Mit dem TSV Thurnau spielte er früher mal in der Bezirksliga, war Kapitän. Nach einer Verletzung bei einer Altherren-Partie ist Schluss mit Fußball. Und heute, noch sportlich? Ein bisschen schon. Rad, Tennis. Aber im Moment fehlt oft die Zeit.
Wichtige Werte
Die berufliche Ausrichtung war irgendwie vorgegeben, denn, sagt Roßmerkel: „Ich bin ein Zahlenmensch.“ Ein kalter Controller will er aber nicht sein. Das Zwischenmenschliche sei ihm besonders wichtig. „Wir haben Werte.“ Und diese Werte, die würden in der Firma nicht nur aushängen, die wolle man auch leben. Offenheit und Respekt gehören dazu. Wertschätzung auch.
Dazu passt: Auszubildende, die mit besonderen Leistungen auf sich aufmerksam machen, dürfen direkt neben der Geschäftsführung parken. Auf dem Pflaster der Parkfläche steht geschrieben: „Hier parkt die Zukunft.“