Weniger Promi-Faktor
Engin Gülyaprak, Vorsitzender des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes im Kreis Bayreuth, nimmt Wirte und Hoteliers in die Pflicht und fordert Qualität. Früher habe man während der Festspielzeit einfach die Preise erhöht, „das geht nicht mehr“. Noch eine Beobachtung hat er gemacht. „Es ist vielleicht nicht mehr der Hype wie früher. Das Publikum hat sich verändert, ist normaler geworden.“ Stimmt, zeigt auch die Auffahrt am Premierentag: früher war mehr Prominenz. Was in eine Abwärtsspirale führen kann. „Es gehen nicht etwa alle hin, weil es großartig ist, es ist großartig, weil alle hingehen“ – so definiert Wissenschaftler Hitzler ein richtiges Event.
Ein Ring, sie zu binden...
Zwanzigmal so viele Interessenten wie Karten habe es für die kommende „Tristan“-Premiere gegeben, sagt Sense. Dagegen schwächelt der „Ring“. Mit 600 Euro für die günstigsten Karten ist die Tetralogie eben teuer. Dazu kommen die Übernachtungen oder Anfahrten. Insgesamt sei die Nachfrage je nach Sitzplatzkategorie und Aufführung sehr unterschiedlich.
Gibt's noch Karten? Ehrlich?
„Auf Messen werden wir nach wie vor als erstes danach gefragt, wie man am besten an Karten kommt“, sagt Manuel Becher. Viele Interessenten bemühten sich gar nicht mehr – "nach dem Motto, ,weil es ja eh keine gibt’“. Die Probe aufs Exempel gelingt bei Prof. Hitzler in Dortmund. Weil der gleich zurückfragt: „Wollen Sie damit sagen, dass es noch Karten gibt? Ehrlich?“