Gefährlich auch für Wildkaninchen
Diese wird nun auch von der Tierklinik Eckersdorf angeboten. „Da durch RHD2 auch Jungtiere erkranken, ist es wichtig, sie so früh wie möglich zu impfen.“ Übertragen wird die Krankheit durch den direkten Kontakt mit infizierten Tieren. Aber auch durch die Übertragung durch Personen, Futter, Gerätschaften, Transportkäfige, Insekten oder indirekte Kontakte auf Ausstellungen. Eine wichtige Rolle würde auch der Kontakt zu Wildkaninchen spielen und Grünfutter, das „mit Ausscheidungen infizierter Wildkaninchen verunreinigt ist.“ Sollte Priscilla überleben, muss sie sieben Monate lang in Quarantäne leben. Das Gehege und alle Gegenstände, mit denen die Kaninchen in Kontakt gekommen sind, müssen gründlich desinfiziert werden. Sie wird künftig nur mit Tieren vergesellschaftet werden können, die den Virus ebenfalls überlebt haben. Und wenn Priscilla stirbt, „war es das mit den Kaninchen – für immer“.
Info: Die hämorrhagische Krankheit der Kaninchen, Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD) genannt, ist 1984 erstmals in China aufgetreten und wird deshalb Chinaseuche genannt. Mittlerweile hat sich die Erkrankung auch auf Europa, Korea, Marokko, Kuba, Australien und Neuseeland ausgebreitet. Es wird durch ein Calicivirus, das RHDVirus (RHDV), verursacht. Seit 2010 ist zudem eine weitere Variante, RHDV-2, bekannt. RHDV-2 ist anhand der Krankheitssymptome nicht von der klassischen RHD zu unterscheiden. Im Unterschied zur klassischen RHD, bei der Tiere bis zu einem Alter von 6 Wochen nicht erkranken, befällt RHDV-2 auch deutlich jüngere Tiere; darüber hinaus sind auch Feldhasen empfänglich für die neue Virusvariante. Nach Auskunft von Iris Fuchs, Fachbereichsleiterin des Veterinäramtes, ist eine Ausbreitung des Virus im gesamten Bundesgebiet absehbar.