Kalb getötet, Kuh übel zugerichtet: Erste konkrete Spur zu den Täter Tierdrama: Messerfund in der Gülle

Nach dem brutalen Tierdrama Ende des letzten Jahres gibt es eine erste konkrete Spur. Auf dem Hof der Familie Lindner in Welluck bei Auerbach wurde ein Messer in der Güllegrube gefunden.

 
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Bislang unbekannte Täter sind Ende letzten Jahres äußerst brutal vorgegangen: In Nacht zum 31. Dezember wurde beim Stall ein Kalb geschlachtet und Fleisch aus dessen Keule geschnitten. Einer hochträchtigen Kuh wurde ein Stromkabel um den Hals gebunden, das Tier konnte sich befreien und lief auf dem Grundstück der Familie umher.

Hülle zuerst entdeckt

Anfang Februar ist die Hülle eines Messers in der Güllegrube des Landwirtes gefunden worden. Bei der Polizei bestand dadurch die Hoffnung, dass es sich  möglicherweise um die Hülle der Tatwaffe gehandelt haben könnte und dass sich das dazugehörige Messer ebenfalls in der Grube befindet. „Das Ausfahren der Gülle ist erst nach dem Winter möglich, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist“, erklärt Landwirt Gerhard Lindner. Als die Grube nun bis auf einen Restbestand geleert worden war, hat eine Einheit der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg mit der Suche begonnen – und wurde fündig.

Fast drei Stunden lang waren sieben Beamte der technischen Einsatzeinheit der Bereitschaftspolizei Nürnberg auf dem Bauernhof bei Sand, um nach der Tatwaffe zu suchen.

Starker Magnet

Der Steuermann der Kranseilwinde entdeckte dann das Messer. Mit einem Magneten hatte er den Grund der Güllegrube abgesucht. Der Magnet war an einer Seilwinde befestigt. „Das ist ein Auf und Ab“, kommentierte Einsatzleiter Wolfgang Nickel. „Immer wieder muss der Beamte das Gerät nach oben fahren lassen, um zu überprüfen, ob etwas am Magneten hängt.“ Unter anderem wurden so auch der Nasenring einer Kuh und ein Eisenstab gefunden. Die Gegenstände sind, wie das Messer, metallisch und haften am Magneten. Das feststehende Messer, das zwischen 25 und 30 Zentimeter lang ist, wurde der Polizeiinspektion Auerbach übergeben. Sie ermittelt mit einem dreiköpfigen Team. Zusammen mit dem Dienststellenleiter Karlheinz Escher waren die Auerbacher Beamten unterstützend vor Ort.

In Geschäften fragen

Die Polizisten wollen nun Geschäfte in der Umgebung befragen, wo es solche Messer zu kaufen gibt. „Vielleicht kann sich ein Verkäufer an einen Kunden erinnern“, so Escher.

Im Einsatz war an diesem Tag zusätzlich ein Gerätekraftwagen. „Ein Rüstwagen, wie ihn auch Feuerwehren haben“, erklärt Einsatzleiter Nickel. Außerdem muss bei jeder Aktion der technischen Einsatzeinheit Nürnberg vorschriftsmäßig auch ein Sanitätswagen vor Ort sein. Die Kranseilwinde ist erst zum zweiten Mal verwendet worden.

 

Der erste Bericht nach dem Tierdrama:

Kalb getötet, Kuh übel zugerichtet

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