Vielseitige Nutzung
Programmkino, Seminarund Veranstaltungsräume, eine kleine Bar, Ateliers und eine Künstlerwohnung, ein Betriebsmodell, das auch anderen Vereinen, dazu Institutionen und Schulen Möglichkeiten eröffnet: dieses Paket hat die AG Neuneinhalb als Angebot für die Stadt geschnürt. Es ist, wie gesagt, ein seriöses Angebot, das die Stadt annehmen sollte. Wegen der ganz eigenen Art von Kultur, die dort gewagt wird, das hatten wir jetzt schon. Aber auch, weil das von Verfall und Leerstand bedrohte Gassenviertel eine Vitaminspritze dringend benötigt. Besser als an der Nahtstelle zwischen Kunstmuseum und Historischem Museum kann man diese Injektion nicht setzen.
Abwarten macht's nicht besser
Wer noch zu Abwarten rät, dem sei gesagt, dass das Haus noch nicht marode ist, sein Zustand aber auch nicht besser wird. Seit vielen Jahren debattiert man darüber, wie man das Gassenviertel aufwerten könnte. Für die Kämmereigasse 9 ½ waren Nutzungen als Toilettenhaus und als Ausstellungsgebäude für das Historische Museum ins Gespräch gebracht und - aus guten Gründen – abgelehnt worden. Jetzt steht ein aufregendes, reifes Angebot im Raum und damit als letztes Argument nur noch diese eine Frage: Hat irgendjemand in den vergangenen Jahren eine annähernd so gute Idee wie die Praktiker der AG Neuneinhalb geliefert? Eben! Ja, dann aber nichts wie ran an die Arbeit.