"Brauchen exakte Untersuchungen"
Denn die bei schnellem Handeln noch mögliche Förderung für das das rund 1,3 Millionen Euro teure Juragruppen-Modell sind dann vom Tisch. Aber, so Hofmann, da Schnabelwaid „wohl noch“ unter die Härtefallregelung der „normalen“ Richtlinien beim Bau neuer Leitungen falle, könne man immerhin von von einem Zuschuss von 80 Euro pro laufendem Meter ausgehen. Was unter dem Strich die günstigste Lösung ist, könne im Moment niemand vorhersagen, „dazu brauchen wir exakte Untersuchungen“. Mit denen könne sich die Kommune natürlich auch nicht lange Zeit lassen, weil zwei Jahre rasch vorbei sind, ergänzte Baumgärtner.
Und verwies auf mehrere Unwägbarkeiten: Keiner könne sagen, wann man bei einer Bohrung auf Wasser stößt und welche Qualität dieses Wasser dann hat. Keiner könne sagen, ob sich dieses Wasser mit dem vorhandenen gut mischen lässt, Gleiches gelte für das Creußener Wasser. Und keiner könne sagen, ob ein Leitungsbau im, deutlich günstigeren, Pflügverfahren möglich ist oder ob man auf Felsen stößt und dann mit großen Aufwand graben muss. Fakt sei, so Baumgärtner: „Die Wasserversorgung muss kostendeckend sein, letztlich tragen das die Bürger.“
Natürlich könne dabei am Ende herauskommen, dass ein Verbund mit der Juragruppe doch die billigste Alternative sei. Und noch einmal: „Alle Behörden sagen, dass wir mit einem Anschluss an die Juragruppe für immer alle Sorgen los wären.“
Die Debatte: Der Mehrheit des Gremiums war das nicht Grund genug sich neu zu orientieren. Nach rund eineinhalbstündiger Diskussion erteilten die Räte bei einer Gegenstimme von Dietmar Hemm (CSU) der Verwaltung den Auftrag, möglichst schnell Gutachter ins Boot zu holen, um belastbares Zahlenmaterial in der Hand zu haben. Zwar hatte neben Hemm auch Volker Barthelmann vorsichtige Zweifel geäußert, ob am Ende eine günstigere Lösung als die mit der Juragruppe zustande kommen kann. Doch letztlich überwog das Misstrauen, überwog eben die Ansicht, „die Katze nicht im Sack kaufen zu wollen“.