Jetzt muss die Bahn mitspielen

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Auf dem Gelä#nde des ehemaligen Pep-Einkaufszentrums und des früheren Kaufhauses K&P solle eine neue "Pegnitzer Mitte" entstehen. Foto: Archiv/Klaus Trenz Foto: red

Der erste Schritt ist getan, der zweite ist in Vorbereitung – doch der entscheidende dritte wird erst 2018 angepackt. Bis dahin bleibt die Zukunft des brachliegenden Geländes rund um das ehemaligen Pep-Einkaufszentrum und das Ex-Kaufhaus K&P unklar. Sicher ist nur: Hier soll eine „neue Pegnitzer Mitte“ entstehen. Doch zunächst gilt es die Deutsche Bahn noch mit ins Boot zu holen, sagt zweiter Bürgermeister Wolfgang Nierhoff. Eine entscheidende Voraussetzung für den zweiten Schritt.

 
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Dabei geht es um einen Ideenwettbewerb, bei dem alle Chancen für eine neue Gestaltung des Areals auf den Prüfstand kommen sollen, bei dem Planungsbüros und Architekten ihre Vorstellungen und ihre Konzepte einbringen können, über die dann letztlich der Stadtrat entscheidet und seinen Favoriten kürt. Die Voraussetzungen sind gegeben, nachdem die Wohnungsbaugesellschaft Bayreuth (WGB) beide Grundstücke erworben hat und damit die gesamte Fläche in einer Hand ist. Die WBG hat sich mit der Active Immobilien Group aus Schemmerhofen in Baden-Württemberg einen Projektentwickler an die Seite geholt und mit ihm die Projektgesellschaft „Neue Mitte Pegnitz“ gegründet.

Ein Eigentümer ist gleich große Lösung

Erst dadurch sei eine Lösung im großen Stil überhaupt denkbar, betont Bauamtsleiter Manfred Kohl im Kurier-Gespräch. Doch damit allein sei es eben nicht getan. Weil es letztlich um die Stadtentwicklung in Pegnitz geht. Weil damit auch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) zum Tragen kommt, da nur unter diesem Dach auch Zuschüsse des Freistaats aus dem Topf der Städtebauförderung fließen können. Und nicht zuletzt, weil sich die Deutsche Bahn wie berichtet entschlossen hat, den Pegnitzer Bahnhof barrierefrei auszubauen.

Vom Bahnhof in die Innenstadt - aber wie?

Was den Weg frei macht für eine Anbindung des Bahnhofareals an die Innenstadt – über das Pep-Gelände als wichtige Durchgangsstation. Pläne dafür, wie eine solche Anbindung aussehen könnte, liegen schon seit Jahren in den Schubladen. Doch alle Gedankenspiele scheiterten bisher an der fehlenden Bereitschaft der Bahn, sich konkret zu äußern und sich finanziell in ausreichendem Maß zu beteiligen. Die barrierefreie Umrüstung biete nun neue Chancen, nach der langen Vorgeschichte doch weiterzukommen. Und damit eine Antwort auf die Frage zu finden, wie der Zugang vom Bahnhof zum einstigen Einkaufsparadies am besten zu verwirklichen ist – ein Verlängern der jetzigen Unterführung ist dabei ebenso denkbar wie eine neue Überführung, für die wiederum mehrere Standorte infrage kommen.

Stadtrat muss erst über die Inhalte entscheiden

Nierhoff ist zuversichtlich, dass die Kommune mit der Bahn endlich eine für beide Seiten tragfähige Variante aushandeln kann. Liege das doch auch in deren Interesse. Läuft alles nach Plan, könnte sich bereits im Oktober der Stadtrat erneut mit dem Thema befassen. Und damit auch mit dem Ideenwettbewerb. „Den auszuloben macht ja erst Sinn, wenn wir wissen was wir da inhaltlich überhaupt reinpacken können, in welche Richtung das Ganze eigentlich gehen soll“, sagt Manfred Kohl. Und verweist auf Gespräche mit der Regierung von Oberfranken, die hinter dem Vorhaben stehe und auch Fördermittel in durchaus beträchtlicher Höhe in Aussicht gestellt habe – „wenn eben die Grundlagen passen“.

Bald grünes Licht für Ideenwettbewerb?

Führen die Gespräche mit der Bahn zu einem Ergebnis, mit dem der Stadtrat etwas anfangen kann, dürfte der Ideenwettbewerb noch 2017 auf den Weg gebracht werden, glaubt zweiter Bürgermeister Nierhoff. „Aber Resultate sind dann erst im kommenden Jahr möglich, denn die Teilnehmer müssen sich ja mit den Vorgaben zunächst auseinandersetzen“, sagt er. Und erst dann werde man wissen, ob in der neuen Pegnitzer Mitte neben Einkaufsmöglichkeiten auch neuer Wohnraum und – das wäre ihm wichtig – Angebote zur Naherholung entstehen sollen und werden. Nierhoff weiter: „Ich bin jedenfalls froh, dass wir zumindest schon mal an diesem Punkt angelangt sind.“

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