In Eckersdorf fehlen die Wahlhelfer

Von Moritz Kircher
In Eckersdorf sind immer weniger Bürger bereit, wie hier Petra Rietsch, Karl Pensky und Marko Henschel als Wahlhelfer zur Verfügung zu stehen. Archivfoto: Andreas Harbach Foto: red

Der Gemeinde Eckersdorf fehlen die Wahlhelfer. Egal ob Kommunal-, Landtags-, Bundestags- oder Europawahl - es falle der Gemeinde immer schwerer, Wahlhelfer zu finden, sagte Verwaltungsleiter Bernhard Brosig. Das hat nun Konsequenzen. Erstmals ab der Landtagswahl im kommenden Jahr wird es weniger Wahlbüros geben. Und damit weitere Wege für die Wähler, vor allem in den westlichen Ortsteilen.

 
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Verwaltungsleiter Brosig machte in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend keinen Hehl aus seiner Verärgerung darüber, dass sich die Wahlhelfer rar machen. Bei Wahlen bestellt die Gemeinde per Gesetz ehrenamtliche Wahlhelfer. Nur aus wichtigen, gesetzlich geregelten Gründen darf ein Wahlhelfer absagen. Brosig schimpfte: "Viele haben schäbigerweise abgesagt."

Gemeinde will keine Zwangsmaßnahmen ergreifen

Mittlerweile habe sich die Situation so zugespitzt, dass die Gemeinde nicht mehr umhin komme, bei der Landtagswahl 2018 die Zahl der Wahlbüros zu reduzieren. Es gebe dazu nur eine Alternative. Wenn im Wahlbüro am Tag der Wahl zu wenig Personal sitzt, könne die Gemeinde die ersten Wähler, die ihre Stimme abgeben wollen, zwangsweise zu Wahlhelfern machen. Das erlaubt das Gesetz. So eine Zwangsmaßnahme könne aber niemand ernsthaft wollen, sagte Brosig.

Die neue Einteilung der Wahlbürobezirke in Eckersdorf und Donndorf

(für eine größere Darstellung das Foto anklicken - Skizze: Gemeinde Eckersdorf)

Die Gemeinderäte, die die Entscheidung darüber zu fällen hatten, folgten den Ausführungen Brosigs resigniert. Großer Widerstand gegen die vorgeschlagene Neueinteilung regte sich nicht. Claus-Dieter Vogel (CSU) brachte lediglich vor, dass damit die statistische Vergleichbarkeit der Auszählungsbezirke mit vergangenen Wahlen verloren gehe.

Nur noch ein Wahlbüro für die Außenorte

Besonders betroffen von der Änderung sind die Eckersdorfer in den westlichen Ortsteilen. Die Wahllokale Neustädtlein, Oberwaiz und Busbach wird es nicht mehr geben. Die dortigen Einwohner müssen künftig in Eschen wählen gehen. Der Ort liege zentral, begründete Brosig. Auf Anregung von Wolfgang Haida (SPD) will die Gemeinde einen Fahrdienst für Bürger anbieten, die am Wahltag keine Möglichkeit haben, zum Wahlbüro zu kommen.

In Eckersdorf und Donndorf bleiben die Wahlbüros in der Grundschule, in der Mittelschule, im Rathaus und am Kindergarten erhalten. Allerdings müssen sich die Wähler auch hier auf Änderungen einstellen. Denn um die Arbeit einigermaßen gleich zu verteilen, hat die Verwaltung die Straßenzüge so eingeteilt, dass auf jedes Wahlbüro in etwa gleich viele Wahlberechtigte entfallen.

Vor vier Jahren hatte der Gemeinderat laut Sitzungsvorlage schon einmal über eine neue Einteilung der Wahlbezirke diskutiert, eine Entscheidung aber vertagt. Diesmal fiel die Abstimmung einstimmig für den Vorschlag der Verwaltung aus.

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