In Coburg Brose investiert 100 Millionen Euro

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Michael Stoschek. Foto: David Ebener/dpa/Archiv Foto: Peter Gisder

COBURG. Die Brose-Gruppe investiert rund 100 Millionen Euro in ihr Coburger Werk. Das Geld fließt in die Logistik, die Produktion und die Verwaltung. Dafür werden neue Gebäude in der Bamberger und an der Dieselstraße entstehen. Das gab Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, am Dienstag bekannt.

 
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Zudem ist für die nächsten fünf Jahre die Gefahr gebannt, dass 1500 Arbeitsplätze in der Sitzsystem-Produktion von Coburg in eines der osteuropäischen Werke der Brose-Gruppe verlagert werden.

Im Juli hatte Stoschek in einer Betriebsversammlung mitgeteilt, dass der Standort Coburg zu geringe Erträge erwirtschafte, um zumindest die Finanzierung der Entwicklungskosten und Investitionen zu gewährleisten.

Um die Arbeitsplätze am Stammsitz des Automobilzulieferers zu erhalten, hatten die Gesellschafter das Management beauftragt, mit dem Betriebsrat bis zum Jahresende ein Kostensenkungskonzept zu erarbeiten. Das stellten Stoschek und stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Stefan Kübrich am Dienstag vor.

Danach werden die Kosten am Stammsitz des Unternehmens in den nächsten fünf Jahren um über 40 Millionen Euro reduziert. Dies werde erreicht mit veränderten Schichtmodellen und Pausenzeiten sowie der Verringerung des Krankenstands um 40 Prozent, dessen Höhe Michael Stoschek im Juli massiv kritisiert hatte. Dadurch erhöhe sich die Arbeitszeit der Beschäftigten in der Fertigung um 15 Tage pro Jahr.

Gleichzeitig würden die Arbeitsbedingungen durch die Umstellung von Akkord- auf Prämienlohn verbessert. Alle rund 2000 Mitarbeiter am Brose-Standort Coburg sind laut Vereinbarung bereit, sich an der Konsolidierung mit geringeren Einkommenssteigerungen zu beteiligen. Dies, so Stoschek, gelte auch für die leitenden Angestellten und die Geschäftsführung. Im Gegenzug wird bis zum Jahr 2024 im Werk Coburg auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet.

Die Gesellschafter tragen mit einem Verzicht auf Renditezahlungen zur Schließung der Finanzlücke bei, ergänzte stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Kübrich. "Der ganze Standort Coburg hilft mit, die Arbeitsplätze in der Fertigung zu sichern." Das sei ungewöhnlich, beispielhaft und erfülle ihn mit Stolz, sagte Michael Stoschek.

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