Das Innenministerium weist in seiner Antwort darauf hin, dass die Zahlen jedoch unvollständig sind. Denn in die Statistik seien nicht die Sterbefälle eingeflossen, bei denen neben dem Alkoholkonsum noch andere Krankheiten wie Krebserkrankungen zum Tod geführt hatten. Die Zahlen dürften demzufolge deutlich höher liegen.
Keine genaue Statistik
Nach Schätzungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) sterben jährlich 74.000 Menschen in ganz Deutschland wegen Alkoholkonsums oder kombinierten Konsums von Alkohol und Tabak. Für Bayern ergäbe das rein rechnerisch eine Zahl von etwa 12.000 Menschen, die unter anderem an den Folgen von zu viel Alkohol gestorben sind. Eine genaue Statistik gibt es dazu nicht.
Alkohol spielte zudem bei fast sieben Prozent aller im Freistaat begangenen Straftaten eine Rolle: Von den im Jahr 2016 insgesamt 614.520 Fällen passierten der Polizeilichen Kriminalstatistik zufolge 41.430 unter Alkoholeinfluss. Zudem waren gut 36 Prozent aller Gewaltdelikte von betrunkenen Tatverdächtigen begangen worden. Das betrachtet Schulze als „Sicherheitsproblem“. Auch deswegen forderte die Grünen-Abgeordnete Schulze mehr Prävention.
Weniger Kinder betroffen
Gesundheitsministerin Huml verwies auf Erfolge beim Vorgehen gegen übermäßigen Alkoholkonsum junger Rauschtrinker: 2015 seien 4656 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren wegen akuten Rausches ins Krankenhaus gekommen. Das seien 156 weniger gewesen als 2014. Drei Jahre zuvor waren es sogar 5649 Fälle gewesen. „Wir müssen aber auch künftig entschieden gegen das Problem vorgehen“, sagte Huml.