Immer mehr Briefwähler

Von Luisa Degenhardt
Herrchen wählt: Ein Wähler mit seinem Hund gibt hinter der Wahlkabine seine Stimme ab. In der Region nimmt die Zahl der Briefwähler aber zu . Foto: Gero Breloer/dpa Foto: red

Für diejenigen, die für die Organisation der Bundestagswahl zuständig sind, beginnt die heiße Phase lange vor dem 24. September. Gefragt sind dabei nicht nur die Arbeitskraft der Kreiswahlleiter und ihrer Helfer, sondern auch das Engagement der einzelnen Gemeinden.

 
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Etwa 250 000 Stimmzettel müssen allein im Wahlkreis Amberg vor dem 24. September an die Gemeinden geliefert werden. Diese werden nicht vom Bund gestellt, sondern wurden von einer Druckerei aus der Region nach den Vorgaben des Landeswahlleiters hergestellt, berichtet der stellvertretende Kreiswahlleiter Martin Schafbauer.

Zehn Direktkandidaten

Auf den Wahlzetteln finden sich zehn Direktkandidaten für die Erststimme und 21 Parteien mit ihren Landeslisten für die Zweitstimme.„Wir sind früh dran mit der Auslieferung“, sagt Schafbauer. Noch seien aber nicht alle Gemeinden mit Stimmzetteln versorgt. Trotzdem bekomme er schon die Rückmeldung, dass Bürger bereits jetzt ihre Stimme abgeben wollen. Schafbauer rät abzuwarten, bis die Wahlbenachrichtigung per Post angekommen ist, bis zur letzten Augustwoche müssen alle Wahlbenachrichtigungen ausgeliefert sein.

Zum ersten Mal ein QR-Code

„Gesetzlich muss es am 3. September erledigt sein“, erklärt Schafbauer. Darum kümmert sich jede Gemeinde selbst. Wer die Benachrichtigung im Wahlkreis Amberg bekommt, der kann damit ins Wahllokal gehen und seine Stimme abgeben. Oder die Briefwahlunterlagen mit nach Hause nehmen, dort ausfüllen und zurückschicken. Oder sie gleich bei der Stadt ausfüllen. Auf den Wahlbenachrichtigungen der Stadt Amberg findet sich zum ersten Mal ein QR-Code, der zur Homepage der Stadt Amberg führt.

Testaustausch von Dateien

Die Daten jedes einzelnen Wählers sind hinterlegt, sodass man nach Scannen des Codes nur noch deren Richtigkeit überprüfen muss. Derzeit werden die Wahlhelfer berufen. Es folgt ein Testaustausch von Dateien zwischen den Gemeinden und der Wahlkreisleitung, damit am Wahltag selbst alles glattläuft. Auch die Stadt Bayreuth hat erstmals QR-Codes auf ihre Benachrichtigungen drucken lassen, so Joachim Oppold, Pressesprecher der Stadt.

650 Wahlhelfer berufen

Generell regelt das jede Gemeinde für sich selbst, nicht die Kreiswahlleitung. Laut Oppold sind die etwa 650 Wahlhelfer bereits berufen. Man sei mit den Vorbereitungen zur Wahl voll im Zeitplan, doch noch stünden einige Aufgaben an: Absprachen mit den Trägern der Urnenwahllokale oder die Vorbereitung der Schulungen der Wahlhelfer.

Unterlagen zur Briefwahl

Wenn einer von ihnen krankheitsbedingt ausfällt, muss man sich um Ersatzberufungen kümmern. „Außerdem sind unter anderem die eingehenden Briefwahlanträge der Bürger zu bearbeiten und weitere organisatorische Vorbereitungen für den Wahlabend zu treffen“, sagt Oppold. Schon seit dem 14. August können Wähler im Wahlkreis Bayreuth die Unterlagen zur Briefwahl beantragen. Doch erst wenn man seine Benachrichtigungskarte bekommen hat, kann man die Dokumente online beantragen. 32 Prozent der Wähler im Wahlkreis Bayreuth nutzten bei der Bundestagswahl 2013 die Möglichkeit der Briefwahl.

Am Wahltag selbst informiert die Stadt online über den Ausgang der Bundestagswahl. Über die Internetseiten www.bayreuth.de und www.wahlen.bayreuth.de werden nach Schließung der Wahllokale laufend aktualisierte Zwischenergebnisse der Stimmenauszählung sowie Infos zur Wahlbeteiligung abrufbar sein.

Gegen 18.45 Uhr rechnet Oppold mit den ersten Zwischenergebnissen. Ein vorläufiges Auszählungsergebnis wird es allerdings erst ab 22 Uhr geben. Ob sich die Wähler für die Brief- oder Urnenwahl entscheiden, das sei egal, so Oppold abschließend.

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