Im Streit um die Fläche für neues Feuerwehrhaus wirbt Claus Hofmann um Verständnis SV will Ablöse für hohe Aufwendungen

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Blick auf das Gelände des SV Gesees. Die graue Fläche zeigt den Hartplatz. Darauf soll das neue Feuerwehrhaus errichtet werden. Foto: Nils Katzenstein Foto: red

Die Forderung des Sportvereins nach einer Ablöse für den Hartplatz schlägt Wellen. Auf dem Platz soll nach dem Willen des Gemeinderats das neue Feuerwehrhaus entstehen. Die Gemeinde hatte dafür 5000 Euro als Abstandszahlung angeboten. Dazu äußert sich nun der SV-Vorsitzende Claus Hofmann.

 
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„Es entsteht vielleicht ein falscher Eindruck über die Beweggründe des SV Gesees,  eine Summe von 25 000 Euro in den Raum zu stellen“, so Claus Hofman, der auch dem Gemeinderat angehört. Er könne seine Ratskollegen teilweise verstehen, wenn sie sagen, dass für einen Grundstücksanteil, der der Gemeinde gehöre, nichts bezahlt werden solle. Aber genau dies erwarte der Sportverein von der Gemeinde auch gar nicht. Hofmann: „Die Forderung beziehe sich rein auf die erhebliche Aufwertung diese Grundstücks.“

Wiese zur Sportfläche gemacht

Wie  schon berichtet, hat der Sportverein eine Wiese gepachtet,  die im damaligen Zustand eigentlich nicht für den Fußballsport geeignet war. Dennoch habe der damalige Vorsitzende Kurt Schatz den Verein aus der Taufe gehoben, erklärt Hofmann. Zu Beginn der 80er Jahre sei der Fortbestand des Vereins gefährdet gewesen, da sich die Anforderungen an Sportstätten geändert hatten. „Deshalb musste das Allwetterspielfeld dringend gebaut werden“, so Hofmann.

Unzählige Stunden Eigenleistung

Und zwar mit erheblichen finanziellen Mitteln des Vereins und unzähligen Stunden von Eigenleistungen der Mitglieder, die das gesamte Grundstück aufgewertet haben. „Ich glaube nicht, dass diese Aufwertung infrage gestellt werden kann“, betont Hofmann und fügt hinzu: „Von niemandem.“ Und für genau dies möchte der Sportverein eine Entschädigung.

Schulterschluss mit der Feuerwehr

Hofmann äußert sich auch zur Mitgliederversammlung im Januar. Dort sei das Miteinander der Vereine erwähnt und auch teilweise verneint worden. Er sei ein Verfechter der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Vereine und sehe darin die Zukunft eines jeden einzelnen Vereins. Das schließe die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ein. Um das zu bekräftigen, erinnert Hofmann daran, dass der SV sein Gelände für den Kreisfeuerwehrtag zur Verfügung gestellt habe.

Feste feiern

Zudem werde auf dem Gelände auch die Kerwa gefeiert. Dafür stelle der SV auch eine Garage als Lagermöglichkeit kostenlos zur Verfügung. Gleiches geschehe für den Obst- und Gartenbauverein. „Und auch mit der Feuerwehr werden sich auf Dauer Symbiosen entwickeln“, so Hofmann.

Mit der Gemeinde habe der Verein stets gut zusammen gearbeitet. Und so solle es auch künftig weitergehen. Hofmann äußert sich auch zur Ratssitzung am Dienstag. Dort fiel die Äußerung, er habe den Rat „auf eine Fährte gelockt“. „Das weise ich entschieden zurück“, sagt Hofmann.

Aber: Auch Alternativen suchen

Zum Standort des neuen Feuerwehrhauses sagt er: „Ich sehe es als meine Aufgabe als Gemeinderat und zweiter Bürgermeister an, mir Gedanken über Alternativen zu machen – gerade bei solch teueren Projekten, die für die kommenden 30 bis 40 Jahre prägend sind.“

Die Fläche auf dem jetzigen Hartplatz sein eine solche Alternative. Hofmann: „Das Feuerwehrhaus kann immer noch auf dem Grundstück am Lerchenweg gebaut werden.“ Das halte er allerdings für falsch und würde das Thema Ablösezahlung zum reinen Prestigethema herabstufen.

Fläche am Lerchenweg viel wertvoller

Schließlich sei die Fläche am Lerchenweg mindestens das Sechsfache wert. Hofmann betont abschließend nochmals, es handel sich bei der Forderung des SV um eine Ablösezahlung für eingesetzte Geldmittel, Eigenleistung und erhebliche Wertsteigerungen, aber keinesfalls um einen Grundstücksverkauf.

Reinhard Sammer, früherer Bürgermeister von Gesees und 16 Jahre Vorstand des Sportvereins, erklärte gestern, die Gemeinde habe die Wiese für zwölf Mark pro Quadratmeter erworben.

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