Im Stile eines Aufstiegsaspiranten Neudrossenfeld schlägt Spitzenreiter 3:1

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Ballsicher: Der Neudrossenfelder Yannick Podgur behauptet hier den Ball gegen Ljuban Ivic und Fatih Boynügrioglu (links). Foto: Peter Mularczyk. Foto: Copyright by Peter A. Mularczyk Grubstr 29 95445 Bayreuth Bankverb. ING Diba IBAN : DE45 5001 0517 5414 9278 70

FUßBALL. Mit dieser Vorstellung hat sich der TSV Neudrossenfeld in den Kreis der Aufstiegsanwärter in der Landesliga Nordost eingereiht. Die Grün-Weißen stürzten den Spitzenreiter und Top-Meisterschaftsfavoriten 1. SC Feucht mit 3:1 (0:0) vom Thron und kletterten – zumindest vorübergehend – auf den Platz an der Sonne. Und dies „wirklich verdient“, wie TSV-Trainer Werner Thomas nach Spielende treffend bemerkte.

 
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Ausschlaggebend für den Sieg waren seiner Meinung nach drei Faktoren: mannschaftliche Geschlossenheit, kaum Fehler in der Defensivarbeit und hoher Einsatz. „Und wichtig war auch, dass wir uns von der aufkommenden Hektik nach der Pause nicht zu sehr haben anstecken lassen“, sagte der Neudrossenfelder Trainer. Einen weiteren auffälligen Aspekt des Spiels nannte er erst auf Nachfrage: Louis Engelbrecht. Der Stoßstürmer war mit zwei Treffern eines der wichtigsten Elemente bei dem Erfolg der Grün-Weißen. „Der Louis hat das überragend gemacht, er verwertet das momentan, was die Mannschaft sich erarbeitet.“

Die Partie nahm sofort an Fahrt auf und hatte gleich in der fünften Minute ihren ersten großen Höhepunkt. Als der Feuchter Felix Spielbühler in den Strafraum eindrang, kam TSV-Innenverteidiger Florian Hoffmann bei seinem Klärungsversuch einen Tick zu spät – Strafstoß. Den trat der Ex-Altstädter Michael Eckert zwar scharf, aber genau in die Tormitte, wo Torhüter Tobias Grüner einfach stehen blieb und mit den Fäusten parierte. Ansonsten herrschte vor beiden Toren ziemliche Flaute, was der hohen Qualität des Spiels keinen Abbruch tat. Die Partie war schnell, intensiv, gespickt mit Zweikämpfen und mitunter sehr hitzig – ein echtes Spitzenspiel.

Rote Karte gegen Oltean

Das wurde nach dem Seitenwechsel noch rassiger. Beide Teams hatten sich anscheinend darauf verständigt, mehr Risiko zu gehen. Das machte sich das erste Mal in der 55. Minute bemerkbar. Als Engelbrecht vom enorm starken Claudio Bargenda im Strafraum in Szene gesetzt wurde, wurde der Sturmtank von SC-Torhüter Andreas Sponsel gefällt. Engelbrecht blieb vom Strafstoßpunkt aus eiskalt – 1:0. Die Gäste aber reagierten prompt. Deren Trainer Florian Schlicker brachte mit Szymon Pasko einen ausgewiesenen Torjäger. Und die Maßnahme zeitigte sofort Erfolg. Nachdem Stephan Königs Schuss auf der Linie geblockt worden war, war der 32-Jährige im Nachschuss mit dem 1:1 zur Stelle.

Nun schien sich das Blatt zu Gunsten der nun beflügelten Feuchter zu wenden. Die stellten sich aber selbst ein Bein. Als Niculae Oltean nach einem Zweikampf im Mittelfeld Engelbrecht an den Hals griff, zeigte der gute Schiedsrichter Ehrnsperger dem Feuchter die Rote Karte – eine harte, aber vertretbare Entscheidung.

Es dauerte etwas, bis die Heimelf aus ihrer Überzahl Kapital schlagen konnte. Ein Freistoß von Yannick Podgur aus dem Halbfeld, der an Freund und Feind vorbei in die Maschen des Feuchter Gehäuses rutschte, musste für die erneute TSV-Führung herhalten. Der Spitzenreiter versuchte noch einmal alles, nennenswerte Chancen ließ die aufmerksame Neudrossenfelder Defensive um Carsten Hahn und Florian Hoffmann aber nicht mehr zu.

Im Gegenteil: Eine von mehreren Konterchancen verwertete Engelbrecht – diesmal nach sehenswerter Vorarbeit von Daniel Hacker – zum 3:1-Endstand. Am Ende war dem Resümee des wegen eines Nasenbeinbruchs zwangspausierenden Kapitäns Steffen Taubenreuther nichts mehr hinzuzufügen. Der sprach von einer Supervorstellung. „Wir waren heute ein echtes Team, in dem jeder seinen Beitrag geleistet hat. Respekt und Kompliment an die Jungs.“

TSV Neudrossenfeld: Grüner – Gareis, Pauli (69. Peeters), Hahn, Ruß, Carl, Hoffmann, Bargenda (75. Greef), Hacker, Engelbrecht, Podgur (87. Engelhardt).

1.SC Feucht: Sponsel – Ahmed (81. Boynügrioglu), König (87. Wessner), Eckert, Ivic, Schäf, Uwaida, Oltean, Kaya (57. Pasko), Spielbühler, Klose.

SR: Ehrnsperger (Ensdorf);

Zuschauer: 318.

Tore: 1:0 Engelbrecht (55.), 1:1 Pasko (60.), 2:1 Podgur (77.), 3:1 Engelbrecht (86.).

Rote Karte: Oltean (65. / Tätlichkeit).

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