IHK: Wirtschaft plant Tausende neue Jobs

Es wird viel gebaut in und um Oberfranken herum - hier am Klinikum Kulmbach. Entsprechend gut geht es der Branche. Foto: Archiv/Gabriele Fölsche Foto: red

Oberfrankens Wirtschaft bleibt auf Erfolgskurs: Nur eine Woche nach der Handwerkskammer berichtet  auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) für Oberfranken (Bayreuth) für ihre Mitgliedsbetriebe von einer guten Geschäftslage und Optimismus für die Zukunft. Wirklich Sorgen macht demnach nur ein Thema.

 
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Der IHK-Konjunkturklimaindex legte auf hohem Niveau nochmals um einen Zähler auf jetzt 127 Punkte zu, ergab die neueste Konjunkturumfrage der Kammer unter ihren Mitgliedsbetrieben. Schon im vergangenen Jahr habe die oberfränkische Wirtschaft kräftig zugelegt und mehr als 5400 neue Arbeitsplätze geschaffen, heißt es in einer Mitteilung. Seit 2005 habe die Zahl der Arbeitsplätze um gut  58.700 auf jetzt gut 417.000 zugenommen. Und auch im neuen Jahr wolle die heimischen Unternehmen demnach investieren und expandieren. Die IHK prognostiziert deshalb für 2017 nochmals einen Zuwachs von 5000 bis 7000 Arbeitsplätze in Oberfranken. "Das schafft Zukunft“, sagt IHK-Präsident Heribert Trunk dazu.

Fachkräftemangel als Risiko

Allerdings gebe es auch eine Kehrseite des Erfolgs: Fachkräfte sind Mangelware. Die Lücke liege bereits jetzt bei rund 16.000 – Tendenz steigend. So sei es kein Wunder, dass erstmals mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen den Fachkräftemangel in der Umfrage als wirtschaftliches Risiko eingestuft hätten.

Am besten läuft's im Baugewerbe

Zum Jahreswechsel allerdings waren die Unternehmen weiterhin im Stimmungshoch. 48 Prozent berichten von einer guten und weitere 45 Prozent immerhin von einer befriedigenden Geschäftslage. Lediglich sieben Prozent der befragten Betriebe sind demnach mit ihrer Situation unzufrieden. Damit seien die sehr guten Werte aus der Herbst-Befragung bestätigt worden. Wobei sich die positive Einschätzung durch alle Branchen ziehe, das Baugewerbe aber mit 70 Prozent positiven Rückmeldungen nochmals heraussteche.

Export legt wieder zu

Insgesamt hat sich die Auftragslage gut entwickelt, vor allem im Inland. So berichtet ein Drittel der befragten Unternehmen von einem gestiegenen Volumen, bei weiteren knapp 50 Prozent blieb es immerhin konstant. Bei 23 Prozent gab es Einbußen. Beim Auslandsgeschäft, das im Herbst noch einen Dämpfer hatte hinnehmen müssen, gab es eine positive Wende: 33 Prozent melden gestiegene und 25 Prozent rückläufige Auftragsvolumina. Vor allem in China sowie in Süd- und Mittelamerika lief es besser als zuletzt, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen. Euroraum und Nordamerika hätten sich weiterhin stark entwickelt.

Ausblick optimistisch

Auch beim Blick auf das gerade begonnene Jahr 2017 ist die oberfränkische Wirtschaft guter Stimmung. Trotz einiger Unwägbarkeiten im internationalen Handel erwarten 26 Prozent der Unternehmen bessere Geschäfte, elf Prozent befürchten, dass es in den kommenden zwölf Monaten schlechter laufen wird. Dabei sind Großhandel und vor allem Industrie besonders optimistisch, während die Rückmeldungen aus dem Einzelhandel verhaltener sind. Entsprechend sind die Erwartungen der exportierenden Unternehmen auch höher als die für den Binnenmarkt.

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