Ideen für den Ort gesucht

Von Andreas Gewinner
Das Holzwolleareal (Archivbild aus der Abbruchphase): Das Abbruchmaterial und der Bagger sind inzwischen längst verschwinden. Nun soll ein Nutzungskonzept für das Areal erstellt werden. Foto: Andreas Gewinner Foto: red

Vorhaben für 700 000 Euro will die Gemeinde zur Städtebauförderung in diesem Jahr anmelden. Das heißt nicht, dass heuer auch so viel Geld ausgegeben und alles, was geplant ist, gemacht wird. Aber der sogenannte Jahresantrag zeigt, wohin die Reise gehen soll. Die Schwerpunkte sind die Holzwolle und die „Neue Mitte“.

 
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Neue Mitte: Das Umfeld der Kriegergedächtniskapelle soll verbessert werden, ebenso der Kirchenvorplatz. Auch der Schnaitbach spielt eine große Rolle. Die Brücke zwischen Haus des Gastes und Parkplatz/Spielplatz soll erneuert werden, ebenso die Mauer des Bachs. Überlegt wird, einen Fußweg entlang des Schnaitbachs Richtung Liftstraße anzulegen.

Auch der Schnaitbach selbst könnte künftig anders aussehen, wenn irgendwann mal die Städtebauförderung in Mehlmeisel abgeschlossen ist. Kaskaden im Bachlauf könnten entstehen. Oder der Bach selbst könnte leichter zugänglich werden, so eine Überlegung. Wasserläufe innerhalb von Orten sind stets ein Lieblingskind von Architekten und Stadtplanern, die Wasserläufe für Einheimische und Gäste „erlebbar“ machen wollen - durch Renaturierung, durch Stufen oder durch Wasserspielplätze.

Doch all das sind noch ungelegte Eier in Mehlmeisel. Als nächstes soll sich ein Architekt mit dem Thema befassen und Vorschläge machen. Ob die Arbeit ausgeschrieben wird, ob gezielt Architekten angeschrieben und um Abgabe eines Angebotes gebeten werden oder ob es einen Architektenwettbewerb gibt, muss der Gemeinderat nun erst mal entscheiden, so Geschäftsleiter Thomas Prechtl.

Holzwolle: Der zweite Schwerpunkt bei der Städtebauförderung in Mehlmeisel ist das Holzwolleareal. Die Ruinen dieser einstigen Gewerbefläche sind inzwischen abgerissen, abgesehen von ein paar Mauerresten, die nach Möglichkeit erhalten werden sollen, wenn sie sich in das, was hier entstehen könnte, integrieren lassen. Deswegen soll nun eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden.

Bürgermeister Franz Tauber hatte in der Vergangenheit mal Betreutes Wohnen als Möglichkeit ins Gespräch gebracht. Sonst gebe es keine konkreten Ideen oder Wünsche aus dem Gemeinderat, sagt Prechtl, „wir sind noch total in der Findungsphase“. Abgeschlossen sind inzwischen die Altlastenuntersuchungen. Doch die Ergebnisse müssten noch „ausgedeutscht werden“, wie es Prechtl formuliert. Ob und was saniert werden muss, hänge auch mit der künftigen Nutzung zusammen. „Wenn wir aus dem Weiher einen Badeweiher machen wollen, sind sicher andere Maßnahmen nötig, als wenn es kein Badeweiher wird“, macht es Prechtl an einem fiktiven Beispiel deutlich. Das Areal der Holzwolle wurde im Grunde jahrhundertelang bis in die 1970er Jahre gewerblich und industriell genutzt. Grundwassermessstellen, die schon vor Jahren auf dem Gelände eingerichtet worden waren, hatten keine Belastungen ergeben, aber im Bodenschlamm des Weihers sind Belastungen mit Schwermetallen vorhanden. Derzeit laufen Gespräche mit Regierung, Wasserwirtschaftsamt und Landratsamt, ob und wenn ja in welchem Umfang Sanierungsmaßnahmen nötig sind, so Stefan Neumann vom Ingenieurbüro Pedall in Haag, das die Untersuchungen gemacht hat.

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