Hubschraubereinsatz Waldbrand in Thüringen: Bayreuther Feuerwehr hilft

Von Elmar Schatz und Lothar Faltenbacher
Am Flughafen Hof hängen sechs Flughelfer der Feuerwehr Bayreuth 5000-Liter-Löschwasser-Behälter an einen Bundeswehr-Hubschrauber, der zu Bleilochtalsperre in Thüringen fliegt, um Flammen an steilen Hängen zu löschen. Foto: Ulrich Lang Quelle: Unbekannt

BAYREUTH/HOF. Der Waldbrand in Thüringen ist am Ostersonntag möglicherweise durch einen Silvesterböller verursacht worden. Inzwischen wird ein Löschhubschrauber der Bundeswehr mit sechs Flughelfern der Feuerwehr Bayreuth eingesetzt.  

 
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Der Helikopter wurde am Donnerstag zunächst am Flughafen Hof aufgetankt und flog dann zum Brandort an der Bleilochtalsperre in Thüringen. Dort wurde ein Landeplatz eingerichtet. Das ermöglichte zahlreiche Löschflüge an Ort und Stelle, die am Freitag fortgesetzt werden, wie Lucas Lauterbach, der Pressesprecher der Feuerwehr Bayreuth, mitteilte.

Die Bayreuther Flughelfer arbeiten am Landeplatz in Thüringen und hängen den 5000-Liter-Löschbehälter an den Helikopter. Der große Löschhubschrauber bekämpft Flammen in extremer Hanglage, bestätigte Brit Wollschläger, die Pressesprecherin des Landratsamtes des Saale-Orla-Kreises, auf Anfrage.

Der Pilot sei am Donnerstag „an die richtigen Stellen dirigiert worden“; er habe seine Arbeit „sehr gut gemacht“. Die Löschhilfe durch den Hubschrauber sei wegen der steilen Hänge „unbedingt erforderlich gewesen“. Auch der Landrat des Saale-Orla-Kreises, Thomas Fügmann, betonte: „Der Einsatz des Bundeswehrhubschraubers war erfolgreich.“ Insgesamt waren am Donnerstag 103 Einsatzkräfte vor Ort.

Gegen 21 Uhr wurde der Brandherd noch einmal überflogen, um Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera zu machen. Dabei sollte festgestellt werden, wie viele Glutnester noch vorhanden waren. Danach wurde entschieden, dass der Hubschrauber-Löscheinsatz am Freitag fortgesetzt wird. Wohngebäude oder andere Gebäude seien nicht in Gefahr, teilte das Landratsamt des Saale-Orla-Kreises mit.

150 Feuerwehrleute aus Oberfranken entlasteten in den vergangenen Tagen in Thüringen die erschöpften einheimischen Kameraden. So stand Kreisbrandmeister Jochen Bucher von der Freiwilligen Feuerwehr Rehau an ungewohnter Stelle für einen aktiven Feuerwehrler aus dem Landkreis Hof: Am Heinrichstein bei Saaldorf im Saale-Orla-Kreis.

Er organisierte mit zahlreichen ehrenamtlichen Kollegen aus dem Landkreis Hof über lange Schlauchleitungen die Wasserversorgung zu den schwer zugänglichen Stellen in dem brennenden Wald an der Bleilochtalsperre.

Was war passiert? Auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern begann am Ostersonntagnachmittag das Feuer aus noch ungeklärter Ursache. Nach Informationen des Landratsamtes des Saale-Orla-Kreises hätten Zeugen am Ostersonntag kurz vor Beginn des Feuers einen dumpfen Knall gehört. Bei ersten Untersuchungen vor Ort haben die Ermittler der Polizeiinspektion Saale-Orla die Reste eines Silvesterböllers gefunden. Deshalb ermittelt die Kripo wegen Brandstiftung.

Als die heimischen Feuerwehren das Feuer zunächst unter Kontrolle hatten, flammte es an einigen Stellen wieder auf und breitete sich schnell bis auf 13 Hektar Fläche aus. In unwegsamen Gelände leisteten die Feuerwehren Schwerstarbeit. Dann forderten sie, als Landrat Fügmann den Katastrophenfall ausgerufen hatte, zusätzliche Wehren der Nachbarkommunen sowie aus dem Landkreis Hof und Helfer des THW zur Unterstützung an.

Die ersten Wehren aus Oberfranken kamen aus Lichtenberg, Oberkotzau, Schwarzenbach an der Saale, Köditz und Trogen zum Brandort; wo sie mit etwa 90 Kameraden in Wechselschichten rund um die Uhr die Löscharbeiten der 120 Feuerwehrler aus dem Saale-Orla-Kreis unterstützten.

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