Hollfeld testet Rathaus auf PCP

Von Thorsten Gütling
Nach dem Fund krebserregender Stoffe im Holzgebälk des Rathauses Ahorntal, soll jetzt das Rathaus in Hollfeld getestet werden. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Nachdem im Rathaus der Gemeinde Ahorntal die krebserregenden Stoffe Pentachlorphenol (PCP) und Lindan nachgewiesen wurden, will jetzt auch die Stadt Hollfeld ihr Rathaus untersuchen lassen.

 
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In Ahorntal wurden die Giftstoffe bei der Sanierung des Rathauses im Jahr 1980 verwendet um Holzbalken und Holzdecken vor Schädlingsbefall zu schützen. Holzlasuren, die die giftigen Stoffe enthalten, waren bis 1989 weit verbreitet und wurden dann verboten. Eine Untersuchung im März dieses Jahres hatte ergeben, das die Richtwerte für die beiden Stoffe und zum Teil das 200-fache überschritten wurden. Zuvor hatten Bürgermeister und Mitarbeiter des Rathauses über Erkältungssymptome und Magen-Darm-Beschwerden geklagt. Blutuntersuchungen haben ergeben, dass die Giftstoffe bereits im Blut der Rathausmitarbeiter und des Bürgermeisters nachweisbar sind.  Weil eine Sanierung einem Abriss bis auf die Grundmauern gleichkäme, hat sich der Gemeinderat Ahorntal vergangene Woche für einen Neubau des Rathauses entschieden.

Hollfelds Bürgermeisterin Karin Barwisch sagt: "Das hat uns alle geschockt". Sie kündigte eine zeitnahe Untersuchung des Rathauses an. "Dazu sind wir unseren Mitarbeitern verpflichtet. Und sei es nur, um Bedenken auszuräumen", sagt Barwisch. Das Alte Rathaus der Stadt, das demnächst saniert werden soll, sei bereits getestet worden. PCP und Lindan habe man dort nicht gefunden.