Das Regieteam sehe sich nun mit großen Herausforderungen konfrontiert.
Laut Regisseur Jan Philipp Gloger sei die künstlerische Beschädigung der Produktion – auch nach Einarbeitung eines Ersatzes – immens und könne auch bis zur Premiere am kommenden Mittwoch nicht restlos abgewendet werden, heißt es in einer schriftlichen Mitteilung der Festspiele.
Am Samstagabend soll die Generalprobe der Neuproduktion des „Fliegenden Holländers“ stattfinden, mit der die diesjährigen Festspiele eröffnet werden. Die Rolle des Holländers übernimmt kurzfristig der Bassist Samuel Youn. Er debütierte 2004 als Gralsritter im "Parsifal" in Bayreuth, sang hier 2005 Reinmar von Zweter im "Tannhäuser" und ist seit 2010 als Heerrufer im "Lohengrin" zu hören - auch in diesem Jahr. Ob Youn den Holländer auch in der Premiere singen werde, entscheide sich nach der Generalprobe, so Emmerich.
Die Verzahnung der Festspiele mit den Größen der Nazi-Diktatur in Deutschland markiert eines der dunkelsten Kapitel der Musikgeschichte in Deutschland: Adolf Hitler war regelmäßiger Festspielgast und ließ sich in Bayreuth feiern. Nur mühevoll gelang in den 1950er Jahren ein Neustart der Festspiele. Richard Wagners Musik ist bis heute in Israel unerwünscht. Der Komponist (1813-1883) äußerte sich bei vielen Gelegenheiten judenfeindlich.
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Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Montagsausgabe (23. Juli) des Nordbayerischen Kuriers.
fz/Foto: pa