Hohe Belastung im Juli Pegnitzer Einsatzkräfte ungewöhnlich oft unterwegs

Von Hans-Jochen Schauer
Die Feuerwehr Pegnitz hatte in den vergangenen Wochen außergewöhnlich viel zu tun, so auch in Bronn. Foto: red Foto: red

PEGNITZ. Der Juli war für die Feuerwehr Pegnitz ein außergewöhnlicher Monat. Aufgrund der extremen Trockenheit mussten die Feuerwehrleute mehr als sonst in dieser Jahreszeit üblich zu Flächen- und Waldbränden ausrücken. „Die Anzahl war wesentlich höher als in den vergangenen Jahren“, sagt der Pegnitzer Kommandant Roland Zahn.

 
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Die Serie begann bereits am 3. des Monats. Feuerwehrleute aus Pegnitz fuhren zu einem Waldbrand bei Büchenbach, mussten jedoch nicht mehr eingreifen, da die Kameraden aus Trockau den Brand löschten. Bereits einen Tag später erneut Alarm – es loderte in einem Wald bei Bronn. Die Wehr aus Pegnitz war dann am 9. Juli beim Waldbrand in der Nähe von Cottenbach, wurde jedoch nicht eingesetzt. Dann herrschte eine Zeit lang Ruhe, was die Brände im Freien betrifft.

Am 25. Juli war es dann wieder so weit, und zwar in Zogenreuth. Dort hatte eine Strohballenpresse Feuer gefangen. Die Flammen setzten auch das abgeerntete Feld in Brand. Deshalb wurde nachträglich das Tanklöschfahrzeug 24/50 angefordert. Nach etwa zwei Stunden war der Einsatz für die Feuerwehrleute aus Pegnitz beendet. Groß ausruhen konnten sie sich nicht, denn schon am nächsten Tag brannte ein Feld zwischen Klausberg und Eckenreuth (Stadt Betzenstein); wieder waren sie mit dem TLF 24/50 zur Stelle.

Zu diesen Wald- und Flächenbränden kamen noch zahlreiche weitere Einsätze. Etwa ein Küchenbrand in Hainbronn, ein Verkehrsunfall auf der Autobahn bei Plech. Hier rückten die Pegnitzer zwar aus, aber es gab einen Alarmstopp, die Beseitigung einer Ölspur auf der Rastanlage, Sicherheitswachen beim Waldstock-Festival und beim Marktplatzfest sowie die Beseitigung von rund zehn Wespennestern. Dafür hat die Feuerwehr drei Spezialisten, die sich abwechseln. Nicht jeder traue sich diese Aufgabe zu, so Zahn. Die Arbeit sei schon eine Belastung, sagt er. Um die Nester zu entfernen, werde die Erlaubnis der Naturschutzbehörde benötigt. „Wenn Gefahr im Verzug ist, beispielsweise wenn Allergiker gefährdet sind, müssen die Nester innerhalb von zwei, drei Tagen beseitigt werden.“

Was an den Brandeinsätzen laut Zahn auffällt: Es waren mehr Einsätze als sonst außerhalb des Stadtgebietes. Zu schaffen gemacht hat den Kameraden bei ihren Einsätzen die Hitze. „Es war unheimlich heiß“, sagt Zahn. Darunter litten vor allem die Atemschutzträger. Die Überjacke habe zwar Membrane, aber sie sei dick und schwer. „Eine Mordsbelastung ist so ein Einsatz, schweißtreibend“, sagt Zahn. Aber es habe noch keine Vorfälle wie in Mitwitz bei Kronach gegeben, wo vor ein paar Tagen bei Löscharbeiten vier Feuerwehrleute wegen der sommerlichen Hitze kollabierten.

„Deshalb sollen die Feuerwehrleute bei solchen extremen Bedingungen viel trinken, um ihren Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.“ Ältere Atemschutzträger wissen, was bei Bränden auf sie zukommt. „Wenn einer über 50 noch Atemschutz macht, muss er fit sein. Die Belastung ist einfach höher“, betont Zahn. Es werde auch keiner der Atemschutzträger zum Einsatz gezwungen, wenn er körperlich nicht in der richtigen Verfassung sei. „Wenn es nicht geht, geht es nicht.“

Bei großer Hitze werde darauf geachtet, dass die Atemschutztrupps nicht verheizt werden. Sie werden dann nur einmal eingesetzt, und es werde von anderen Wehren Verstärkung angefordert. Aufpassen müssen die Feuerwehren bei Waldbränden, dass sie nicht von den Flammen eingeschlossen werden. „Eine große Gefahr, aber mit solchen Bränden haben wir keine Erfahrung“, sagt Zahn. Bei Bränden auf Feldern wie bei Zogenreuth helfe es, wenn Bauern schnell zwei, drei Spuren des Bodens neben dem Feuer umackern. „Dann hat das Feuer kein Futter mehr“, so Zahn.

Er appelliert an die Menschen, die sich in der Natur aufhalten, alles zu unterlassen, was möglicherweise ein Feuer auslösen könnte. Alles sei strohtrocken. „Das bisschen Regen in den vergangenen Tagen war so gut wie nichts.“ Froh ist Zahn, dass die Arbeitgeber der 55 Pegnitzer Feuerwehrleute großes Verständnis aufbringen, wenn diese ausrücken müssen. „In Pegnitz haben wir damit keine Schwierigkeiten.“

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