Hoffen auf Gäste Tourismus-Stillstand kostet Oberfranken Millionen

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Ein Wanderer auf dem Staffelberg bei Bad Staffelstein. Foto: Nicolas Armer/dpa Quelle: Unbekannt

BAYREUTH/COBURG/HOF. Der wirtschaftliche Schaden, der durch Corona bei den Beherbergungsbetrieben in Oberfranken entstanden ist, ist gewaltig. Jetzt versucht der Tourismusverband zu retten, was zu  retten ist. Die Hoffnung ruht auf Gästen aus Deutschland und Österreich.

 
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Durch den Tourismus-Shutdown sind der Region in den vergangenen Monaten Einnahmen in Millionenhöhe entgangen. Und das wirkt sich nicht nur auf die Betreiber von Hotels, Pensionen und Campingplätzen oder die Vermieter von Ferienwohnungen aus, sondern auch auf den Handel. Allein im April betrug im Vergleich zum Vorjahr das Minus bei den Übernachtungen 87 Prozent.

Dramatischer Einbruch

In diesem Monat gab es heuer in Oberfranken 56.000 Übernachtungen, 375.000 weniger als 2019. Da ein Übernachtungsgast in der Ferienregion Franken im Durchschnitt pro Tag rund 114 Euro ausgibt, summiert sich der wirtschaftliche Schaden durch die Corona-Pandemie in Oberfranken allein im April auf knapp 43 Millionen Euro.

Von Januar bis Ende Mai wurden in Oberfranken nur knapp 920.000 Übernachtungen gezählt. Vor einem Jahr waren es doppelt so viel. Damit fehlt in Oberfranken heuer bislang ein touristischer Umsatz von 105 Millionen Euro.

Die gesamte Tourismusbranche sei von heute auf morgen in eine existenzbedrohend die Lage geraten, sagt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in einer Videobotschaft zur Mitgliederversammlung des Tourismusverbandes Franken, der Oberfranken, Unterfranken und Mittelfranken umfasst.

Das trübt die Bilanz des erfolgverwöhnten Verbandes, an dessen Spitze Herrmann steht. Denn in den Vergangenheit eilten die Tourismusregionen in Franken von Erfolg zu Erfolg. Bereits zum siebten Mal infolge hatte der fränkische Tourismus 2019 sein Rekordergebnis aus dem Vorjahr getoppt, wie der Innenminister betont.

Die Anziehungskraft der Städte

„Durch diese Zuwächse bewegen wir uns mittlerweile bei über zehn Millionen Gästeankünften und über 25 Millionen Übernachtungen.“ Vor allem die Ferienregionen Frankenwald und Fichtelgebirge hatten im vergangenen Jahr ein kräftiges Plus erzielt. Auch das Jahr 2020 lief gut an – bis Corona kam. „Eine vergleichbare Situation wie in diesem Frühjahr hat es noch nie gegeben“, sagte Herrmann. 

Unter dem Motto „Willkommen in Franken“ will man in den nächsten Wochen Urlauber aus ganz Deutschland und aus Österreich für die fränkischen Urlaubsregionen begeistern. Herrmann betont:. „Durch unsere Aktiv-Angebote sowie die Tatsache, dass in Franken zehn Naturparke liegen, haben wir hier einen Vorteil.“

Besondere Hoffnungen setzen die Experten von Franken-Tourismus in die Anziehungskraft von 15 fränkischen Städten. Mit der neuen Internet-Seite www.die-fraenkischen-staedte.de wollen Ansbach, Aschaffenburg, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Dinkelsbühl, Eichstätt, Erlangen, Forchheim, Fürth, Kulmbach, Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber, Schweinfurt und Würzburg Gäste für einen Kurztripp anlocken. Jede Stadt wirbt dabei mit drei besonderen Erlebnissen, die nur bei ihr möglich sind - Bayreuth beispielsweise mit dem Markgräflichen Opernhaus, das zum Unesco-Weltkulturerbe gehört.

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