Höhlen sind ein Besuchermagnet

Von Kerstin Goetzke
Die Teufelshöhle zieht viele Besucher an. Foto: Archiv/Ralf Münch Foto: red

In einer der sechs nordbayerischen Schauhöhlen wird diese Woche der dreimillionste Besucher erwartet. Ein Geschenk erhalten aber alle Gäste am kommenden Sonntag. Seit zehn Jahren gibt es die Interessengemeinschaft nordbayerischer Schauhöhlen (INS).

 
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Seit dieser Zeit errechnen sie am Jahresende ihre Gesamtbesucherzahl. „Bei unseren Besprechungen sind wir darauf gekommen, dass wir jetzt beim dreimillionsten Besucher ankommen“, erklärt INS-Sprecher Dieter Preu auf Anfrage der Redaktion. Zur Gemeinschaft gehören: die Binghöhle in Streitberg, die Sophienhöhle im Ahorntal, die Teufelshöhle in Pottenstein, die Maximiliansgrotte bei Krottensee, die Osterhöhle bei Neukirchen in der Oberpfalz. Dazu kommt noch die König-Otto-Tropfsteinhöhle Velburg.

Stempel im Faltblatt

Um Besucher anzuziehen, haben sich die Mitglieder der Interessengemeinschaft etwas Besonderes überlegt: Seit etwa sieben Jahren gibt es einen „Reisepass“: An jeder Höhlenkasse erhält der Besucher einen Stempel im Faltblatt. Wenn er bereits fünf Orte besichtigt hat, erhält er an der sechsten und letzten Höhle freien Eintritt. „Wir merken, dass das bei den Leuten gut ankommt“, so Preu. „Die Höhle ist ein Naturraum, der durch Eventquatsch nicht aufgewertet werden kann. Wenn man dort zum Beispiel Figuren aufstellt, ist das Kitsch“, meint Preu auf die Frage, ob es noch weitere Möglichkeiten gibt, um Höhlen für die Besucher noch attraktiver zu machen.

Über 30 Höhlenführer

„Uns geht es um das Erlebnis: Wie fühlt es sich an, wenn man in der Nähe der Tropfsteine ist?“, sagt er. Die Besucherzahlen der Höhlen seien aber konstant. Diese Ausflüge seien etwas Traditionelles. Etwas, das man nur einmal im Leben macht. Dabei wird Wert auf die Qualität gelegt, die den Gästen geboten wird: Die insgesamt über 30 Höhlenführer nehmen jährlich an Schulungen teil, bei denen sie auch das „Drumherum“ kennenlernen: die Lebensweise der Fledermäuse, die in den Höhlen leben oder die Entstehung der Felsgebilde. Trotz der zahlreichen Besucherzahlen ist es für Dieter Preu wichtig zu betonen, dass „wir nur Besucher in den schützenswerten Räumen sind“. Es wird nicht „den“ dreimillionsten Besucher geben, er könnte ja irgendeine der sechs Höhlen besuchen. Vielmehr erhalten alle Gäste am kommenden Sonntag, 16. Juli, ermäßigten Eintritt in alle sechs Höhlen.

147 000 Besucher pro Jahr

Die Höhle mit den meisten Besuchern ist die Teufelshöhle mit rund 147 000 Besuchern pro Jahr. Den zweiten Platz teilen sich die Bing- und die Sophienhöhle im Ahorntal mit jeweils 30 000. Dann folgen die König-Otto-Tropfsteinhöhle (25 000) in der Nähe von Velburg sowie die Maximiliansgrotte (10 000). Schlusslicht ist die Osterhöhle bei Neukirchen in der Oberpfalz: Jährlich sehen sie etwa 3000 Leute. Zwar ziehen die Konzerte in den Vorräumen der Teufels- und Sophienhöhle viele Besucher an, die Zahlen fließen aber nicht in die Jahresstatistik über die Höhlenbesucher mit ein, weil für die Veranstaltungen kein Höhleneintritt fällig wird. „Die Veranstaltungen helfen uns jedoch, die Höhlen bekannter zu machen“, sagt Dieter Preu.