Bislang habe es noch keine Gespräche zur Nachnutzung gegeben, so Skrzypale. Deswegen sei es noch zu früh zu sagen, ob es auch künftig einen einzigen Eigentümer auf dem Areal geben werde, oder ob beispielsweise Klinik und Wohnhäuser separat veräußert werden könnten.
Silke Launert ärgert sich
„Sehr ärgerlich“ findet Bundestagsabgeordnete Silke Launert die Entscheidung. Für die DRV mögen die Zahlen für die Entscheidung stimmen, aber die Gesamtkosten seien negativ, wenn nun der Staat für einen Ausgleich für den Abzug der Höhenklinik sorgen müsse. Sie ist überzeugt: „Wenn das Ganze in einer staatlichen Hand gewesen wäre, wäre die Entscheidung nicht so ausgefallen.“ Doch die Staatsregierung habe gegenüber einem selbstverwalteten Rentenversicherer zwar die Rechtsaufsicht, aber kein Weisungsrecht. Sie hält die Entscheidung auch aus einem anderen Grund für falsch. Bischofsgrün mit seiner Natur und Ruhe wäre gerade für die Psychosomatikpatienten der bessere Standort gewesen als Bayreuth. Ähnlich sieht es CSU-Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel Fischer: „Dass das Fichtelgebirge ideale Voraussetzungen besitzt, Reha-Maßnahmen positiv zu beeinflussen, zählt in den Gremien anscheinend nicht“, schreibt sie auf Facebook.
Silke Launert will gemeinsam mit dem zuständigen Landtagsabgeordneten Martin Schöffel und Landrat Hermann Hübner einen Forderungskatalog an Ministerpräsident Seehofer schicken. Der Bezugsfall ist für sie BAT in Bayreuth, wo der Staat auch in die Bresche gesprungen ist. Mit dem Hinweis auf den hohen staatlichen Zuschuss für den Neubau des BLSV-Sportcamps „wollen wir uns jedenfalls nicht abspeisen lassen.“
Bei BAT half der Staat
Als der Tabakverarbeiter BAT vor einem Jahr beschloss, 950 seiner 1400 Arbeitsplätze in Bayreuth abzubauen, gab es außer einem Sozialplan des Unternehmens auch einen „Aktionsplan“ der Staatsregierung mit Maßnahmen im zweistelligen Millionenbereich. Unter anderem für einen „Inkubator“ für die Gründerszene an der Universität und einen höheren Zuschuss für die Stadthallensanierung als Ausgleich für künftig wegfallende Gewerbesteuer.
Auch der Abgeordnete Martin Schöffel gibt sich in einem Post auf seiner Facebookseite kämpferisch. Und hält gleichzeitig einen Funken Hoffnung am Glimmen: „Die neuesten Entwicklungen zur Höhenklinik Bischofsgrün sind ein Schlag für das ganze Fichtelgebirge! Ich wurde zwar von der zuständigen Ministerin Emilia Müller über den Ausgang des Gutachtens zu den Planungen der DRV informiert“, so Schöffel: „Aber solange meine zahlreichen Fragen, die ich zusammen mit Kollegin Aures und der Gemeinde Bischofsgrün ausgearbeitet und den Gutachtern gestellt habe, nicht beantwortet sind, traue ich der Entscheidung noch immer nicht! In die Klinik wurde laufend investiert und der Standort könnte prima ausgebaut werden. Die Antworten sollen in Kürze gegeben werden...ich informiere wieder!“
Der Hofer SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Adelt kommentierte die Nachricht auf Facebook so: „Die Höhenklinik schließt aller Voraussicht nach mit freundlicher Genehmigung des Sozialministeriums - so schwächt man das Fichtelgebirge und den ländlichen Raum. Absolut unverständlich.“