Was auch vor knapp drei Jahren das Ingenieurbüro Norbert Winter dem Stadtrat schon vorgeschlagen hatte. Nämlich: Den Bau eines Rückhaltebeckens für Regenwasser, einer Drosseleinrichtung, eines Kanals mit mindestens 30 Zentimetern Durchmesser und begleitende landschaftspflegerische Maßnahmen. Neuß beziffert die Kosten dafür auf rund 525 000 Euro. „Der Stadtrat war sich seinerzeit einig, dass diese Größenordnungen — weitere 230 000 Euro wären für die Siedlung am Dornbach nötig — die finanziellen Möglichkeiten der Stadt bei weitem übersteigen“, so der Bürgermeister. Außer: Es könnten Fördermittel abgeschöpft werden. Aber danach sieht es im Moment jedoch nicht aus.
Nachholbedarf gibt aus auch beim Hochwasserschutz im Neubaugebiet Am Dornbach. Die Häuser dort haben quasi die abschüssige Gugelplatte im Rücken. Bei Starkregen kommen da Wassermassen herunter. Das vorhandene kleine Rückhaltebecken reicht aus Sicht des Planers bei weiten nicht aus, weil 25 Hektar Fläche entwässert werden müssen, so Winter damals vor dem Stadtrat.
Dort aber könnte sich wenigstens eine kleine Lösung anbahnen. Denn laut Neuß sei dieser Bereich vor wenigen Wochen erneut mit einem Ingenieurbüro besichtigt worden — mit dem Ergebnis, dass es zu einer pragmatischen Lösung kommen könnte. Dabei soll der oberhalb des Baugebietes liegende Querweg etwas vertieft und zudem der teilweise bestehende Wall zum Baugebiet erhöht werden.
Neuß zu diesem Thema wörtlich: „Wir sehen darin einen durchaus wirksamen Schutz bei moderaten Kosten und streben die Umsetzung im Frühjahr 2017 an.“ Fördermöglichkeiten sieht der Bürgermeister dafür aber auch nicht. Das Projekt boden:ständig, wie es in Hagenohe läuft, sei ein Pilotprogramm, „das sich aufgrund der bisherigen Erfahrungen aber zu einer dauerhaften Förderung zu verstetigen scheint.“
Auch in Ohrenbach würde es Bedarf für den Hochwasserschutz geben. Dort müssten mehr als 130 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche entwässert werden. Diese Mammutmaßnahme würden denn auch geschätzte 780 000 Euro kosten.
Wie sieht es in Michelfeld aus? Offenbar gut, wie Neuß die Lage schildert. Die Maßnahme entlang des Flembaches konnte in den vergangenen Monaten komplett durchgeplant werden. „Die letzten Verzögerungen bei diesem Projekt haben Verhandlungen mit den Anliegern erbracht, die aber durchaus auch wertvolle Anregungen eingebracht haben.“
Das Vorhaben sei laut Bürgermeister jetzt umsetzungsreif. Er geht davon aus, dass nächstes Jahr mit einer Realisierung zu rechnen ist.